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Jobcenter Köln

9. November 2016

„U25 Hotspot Chorweiler – ein Angebot für Jugendliche“

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  • Schwerpunktthema Arbeitsmarktintegration, Soziale Teilhabe
  • Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene

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Der U25 Hotspot Chorweiler wurde im Juli 2013 als Experiment mit Projektstatus eingeführt, um jugendliche SGB-II-Leistungsbeziehende sowie Nicht-Leistungsbeziehende durch ein Beratungsangebot des Jobcenters vor Ort zu erreichen und zu unterstützen.

Der Sozialraum Köln Chorweiler gilt als ein sozialer Brennpunkt, dessen Kundengruppen eine besondere Aufmerksamkeit benötigen. Da sich das Projekt als erfolgreich erwiesen hat, wurde es im Juli 2015 in ein Regelangebot umgewandelt.

Die Besonderheit des Hotspot Chorweilers zeigt sich vor allem durch die Nähe zu den Jugendlichen sowie den Zusammenarbeit mit den verschiedenen sozial engagierten Akteuren im Sozialraum Chorweiler.

Neben der Möglichkeit, den Jugendlichen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei Problemen vor Ort zur Verfügung zu stehen, machen ergänzende Angebote des U25 Hotspot Chorweiler das Projekt besonders erfolgreich. Dazu gehören neben Gruppenveranstaltungen, wie dem TalentKompass NRW auch Informationsveranstaltungen, die Simulation von Vorstellungsgesprächen, Begleitung zu Terminen (z. B. bei Maßnahme-Trägern), Fallkonferenzen, Unterrichtseinheiten zum Thema Bewerbung sowie das Aufzeigen von Anlaufstellen zur Unterstützung in Schulen und Messearbeit. Diese sind nur einige Beispiele der vielfältigen Aktivitäten des Hotspots.

U25 Hotspot Chorweiler lief vom 15.07.2013 – 30.06.2015 als Projekt und gilt ab dem 01.07.2015 als ein Regelangebot.

Der Stadtteil Chorweiler gilt in Köln als ein sozialer Brennpunkt mit besonderen Kundengruppen. Dazu kommt, dass die räumliche Lage des „Trabantenstadtteils Chorweiler“ innerhalb Kölns problematisch ist: Durch die Entfernung vom Stadtzentrum und damit verbundenen langen Fahrtwegen können viele Jugendliche nicht gut erreicht werden und erhalten keine ausreichende Beratung und Unterstützung beim Übergang von der Schule zum Beruf. Dies zieht langfristig betrachtet schlechtere Qualifikationen und häufig daraus resultierende Arbeitslosigkeit nach sich.

U25 Hotspot Chorweiler verfolgt das Ziel, jugendliche SGB-II-Leistungsbeziehende und Nicht-Leistungsbeziehende durch ein ganzheitliches Beratungsangebot des Jobcenters vor Ort zu erreichen und zu unterstützen. Die Ziele des Projektteams des U25 Hotspot Chorweiler wurden in Anpassung an die im Sozialraum vorherrschende Situation definiert.

Zielgruppe sind jugendliche SGB-II-Leistungsbeziehende und Nicht-Leistungsbeziehende im Alter von 15 bis 24 Jahren.

Das Jobcenter Köln ist der Träger des Beratungsangebots U25 Hotspot Chorweiler. Folgende Netzwerkpartner sind beteiligt: Jugendbüro Chorweiler, Jugendmigrationsdienst Außenstelle Chorweiler, Jugendwerkstatt Chorweiler, "JobAktiv",  Katholische Jugendagentur Köln gHmbH, Kinder- und Jugendzentrum Seeberger Treff, Jugendhilfe Köln e.V. , Soziales Zentrum Lino-Club e. V., SPZ Sozialpsychiatrisches Zentrum Chorweiler, Caritas, Leuchtfeuer Stiftung, ProFamilia, ECho - Engagiert in Chorweiler, FIZ e. V. Chorweiler etc.

Im U25 Hotspot Chorweiler beraten drei Integrationsfachkräfte jeweils 40 Jugendliche direkt vor Ort. Die Betreuungsdauer ist auf drei bis sechs Monate festgelegt, während dieser Zeit werden sowohl die berufliche als auch die soziale Integration fokussiert. Aber auch eine Vorbereitung für eine spätere Integration soll durch das Integrationsteam stattfinden. Aufgrund einer vergleichsweise geringen Kundenzahl ist eine intensive, individuelle Betreuung und eine enge Kontaktdichte sowie eine schnelle Handlungsfähigkeit gegeben. Die Begleitung Jugendlicher zu Terminen (z. B. Schuldnerberatung, Bewährungshilfe) oder Fallkonferenzen mit Trägen sind durch diese Betreuungsforum sehr gut umsetzbar.

Um auch  Jugendlichen, die nicht im Leistungsbezug stehen, eine Anlaufstelle zu bieten und bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen, wurde das Angebot einer offenen Sprechstunde geschaffen. Jeden Donnerstag können Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren im U25 Hotspot Chorweiler mit ihren Beratungsanliegen vorsprechen.

Ein weiterer wichtiger Faktor des U25 Hotspot Chorweiler ist die Zusammenarbeit des Hotspots mit den verschiedenen Trägern und den bereits existierenden Arbeitskreisen im Sozialraum Chorweiler. Dabei fungiert der U25 Hotspot Chorweiler als Koordinator, indem er eine erste Anlaufstelle für die Jugendlichen bietet und sie dann zu den verschiedenen Hilfeträgern im Sozialraum Chorweiler weiterleitet.

Im U25 Hotspot Chorweiler werden zudem eigenständig Maßnahmen angeboten, wie z. B. der TalentKompass, ein Instrument für einen persönlichen und beruflichen Klärungs- und Entwicklungs-Prozess. Zudem finden für die Beratungsbedarfe der Jugendlichen angepasste Gruppenangebote wie beispielsweise Informationsveranstaltungen an Schulen, Messen und sozialen Einrichtungen statt.

Auch besuchen die Mitarbeitenden des U25 Hotspot Chorweiler Schulen, um dort zu beraten. Sie bieten Unterrichsteinheiten zum Thema Bewerbung und Vorstellungsgespräch an. Weiterhin werden Kontakte zu örtlichen Arbeitgebern aufgebaut und gepflegt, die bevorzugt Jugendlichen aus dem Stadtteil Chorweiler eine Arbeits- und Ausbildungsstelle anbieten möchten.

Im Laufe der zwei Jahre, die für das Projekt angesetzt waren, konnten Erfolge auf verschiedenen Ebenen erzielt werden. Dadurch konnte im Juli 2015 das Projekt U25 Hotspot Chorweiler in ein fest installiertes Beratungsinstrument umgewandelt werden. Von der Schnittstellenarbeit des U25 Hotspot Chorweiler zur Förderung der Zusammenarbeit von Jobcenter und Trägerlandschaft profitieren sowohl der Stadtteil Chorweiler, Jugendliche im Leistungsbezug sowie Jugendliche, welche die offene Sprechstunde auch ohne Leistungsbezug nutzen oder präventiv in Schulen oder Jugendzentrum-Beratungen informiert werden.

Nach intensiver Zusammenarbeit mit dem Chorweiler-Hilfesystem und dem Einstieg in das vorhandene Träger-Netzwerk konnte eine feste Einbindung in das Unterstützungsangebot im Sozialraum Chorweiler erreicht werden. Durch eine Teilnahme an Arbeitskreisen und die tägliche Arbeit mit Netzwerk-Partnern hat sich der U25 Hotspot Chorweiler etablieren können. Dass der Hotspot auf breiter Linie angenommen wird, zeigen die steigenden Zahlen der – freiwilligen – Vorsprachen im Rahmen der offenen Sprechstunde. Hierbei ist zu bemerken, dass die Nutzung des offenen Zugangs von Jugendlichen ohne Leistungsbezug genauso häufig ist wie bei Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfängern. Die individuelle Beratung der Kunden vor Ort hat ermöglicht, dass deutlich weniger Meldeversäumnisse vorliegen und sich die Erreichbarkeit der Jugendlichen erheblich verbessert hat, was auch der ganzheitlichen Betreuung (Kontakt mit Familie und weiteren betreuenden Institutionen) zu verdanken ist. Nach entsprechender Stabilisierung kann eine darauf aufbauende Arbeit im Integrationsteam stattfinden.