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Workshops für mehr digitale Teilhabe

Wie können digitale Angebote die Teilhabe von Arbeitsuchenden verbessern? Im Jobcenter Nordsachsen werden die Teilnehmenden Schritt für Schritt an die digitalen Services herangeführt. Nicole Schrot und Marcel Wabner berichten im Interview.

Marcel Wabner und Nicole Schrot bieten gemeinsam mit anderen Kolleginnen und Kollegen Workshops rund um jobcenter.digital an.

Liebe Frau Schrot, lieber Herr Wabner, welche Workshops bietet das Jobcenter Nordsachsen an? Und wie führen Sie die Leistungsbeziehenden an die digitalen Dienstleistungen Ihres Jobcenters heran?

Wir bieten vor allem Workshops rund um das Portal Jobcenter.digital an – sowohl in Gruppen als auch in Einzelcoachings. Diese richten sich an alle Leistungsberechtigten und potenziellen Nutzerinnen und Nutzer, die mehr über die Funktionen der Plattform erfahren möchten. Momentan finden sie täglich statt, weil der Bedarf groß ist. Wenn wir merken, dass bestimmte Themen besonders gefragt sind, passen wir unser Angebot flexibel an. Im Workshop zeigen wir zuerst die Vorteile der digitalen Angebote. So bauen wir Hemmschwellen ab und schaffen Offenheit für das Thema.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Workshops anzubieten?

Im Beratungsgespräch fehlt oft die Zeit, alles rund um die digitalen Angebote ausführlich zu erklären. Das hat sich immer wieder gezeigt. Deshalb wollten wir ein Format schaffen, bei dem wir gezielt auf Fragen eingehen können. Außerdem finden wir: Wer etwas Neues nutzen soll, muss es vorher verstehen. Mit den Workshops nehmen wir die Menschen an die Hand und zeigen: Keine Angst, wir begleiten dich.

Gibt es oft wiederkehrende Fragen oder Herausforderungen, die in den Workshops behandelt werden müssen?

Am Anfang sind viele skeptisch oder unsicher. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, diese Sorgen ernst zu nehmen und abzubauen. Der Einstieg gelingt gut, wenn wir gemeinsam überlegen: Welche Vorteile hat das Digitale? Am Ende sind die meisten zufrieden und erkennen, wie hilfreich es ist. Wer möchte, kann danach noch ein Einzelcoaching buchen, um offene Fragen zu klären. Zwei Themen kommen fast immer: Wie melde ich mich an? Und wie lade ich Unterlagen hoch? Gerade in ländlichen Regionen ist es ein großer Vorteil, dass man nicht extra ins Jobcenter fahren muss, nur um ein Dokument abzugeben.

Was tun Sie, um Menschen zu ermutigen, sich mit den digitalen Angeboten vertraut zu machen, die vielleicht weniger technikaffin sind oder Vorbehalte gegenüber digitalen Tools haben?

Ganz wichtig ist es, keinen Druck aufzubauen. Wenn Teilnehmende dabei sind, die sich vehement wehren, wäre es falsch zu sagen: „Sie müssen aber.“ Wir sagen stattdessen: „Bleiben Sie hier, hören Sie sich das einfach erstmal an“. Unsere Aufgabe ist es dann, sie gut durch die Themen zu führen und zu überzeugen.

Gibt es spezielle Angebote für Menschen mit Sprachbarrieren oder eingeschränkter digitaler Kompetenz?

Wenn wir merken, dass es eine Sprachbarriere gibt, bietet es sich an, ein Einzelcoaching durchzuführen und so soziale Teilhabe zu gewährleisten. Idealerweise ist eine Person dabei, die dolmetschen kann. Oder wir nehmen uns mehr Zeit, alles langsam und mehrmals durchzusprechen. Beim Einzelcoaching ist außerdem der Vorteil, dass wir direkt auf die jeweiligen Accounts der Leistungsbeziehenden zugreifen können. Dann können wir zum Beispiel Schritt für Schritt durchgehen, wie ein Dokument hochgeladen werden kann. Das ist in den Gruppen-Workshops aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.

Haben Sie vor die Workshops in Zukunft noch auszubauen und anzupassen? Wenn ja, in welche Richtung?

Wir prüfen regelmäßig, ob die Inhalte noch aktuell sind. Wenn es Neuerungen gibt, wie zuletzt mit Pass-Keys und Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Jobcenter.digital, überarbeiten wir die Inhalte in einer internen Entwicklungswerkstatt von Grund auf. Zusätzlich entwickeln wir neue Workshops, wenn uns Kolleginnen und Kollegen sagen, welche Themen häufig gefragt sind. So bleiben wir aktuell und entlasten alle Beteiligten.

Was würden Sie anderen Jobcentern raten, die solche Workshops anbieten wollen?

Die Inhalte sollten passgenau auf die Bedarfe der Leistungsberechtigten abgestimmt sein und regelmäßig überarbeitet werden. Es lohnt sich, den eigenen Workshop immer wieder kritisch zu prüfen: Deckt er den tatsächlichen Bedarf ab und trägt zur sozialen Teilhabe bei? Wichtig ist außerdem, dass die Mitarbeitenden freiwillig und mit Interesse an dem Thema arbeiten – niemand sollte dazu verpflichtet werden. Am wertvollsten ist aber der direkte Austausch: Jobcenter, die überlegen, ein solches Angebot einzuführen, können gerne mit uns in Kontakt treten. Das kann für alle Seiten gewinnbringend sein.

Das Workshopangebot vom Jobcenter Nordsachsen setzt auf digitale Lösungen. Auch die Terminvergabe erfolgt bequem online.

CleverQ hilft dabei, Wartezeiten zu vermeiden, Termine flexibel zu buchen – und das sogar mehrsprachig. So wird der Zugang zum Jobcenter für viele einfacher und komfortabler.

Warum wurde CleverQ eingeführt?

  • Vereinfachung der Terminbuchung und des Zeitmanagements für Leistungsbeziehende und Mitarbeitende
  • Buchung am Terminal im Jobcenter oder bequem von zu Hause
  • Mehrsprachige App, die sogar die Wartezeiten prognostiziert

Welche Herausforderungen gab es?

  • Gewöhnung an das neue System
  • Darstellung der Anliegen in einfacher Sprache und übersichtlichen Kategorien
  • Technische Anpassungen nach dem Start

Welche Vorteile bringt die CleverQ?

  • Gezielte Terminvergabe
  • Entlastung der Wartebereiche
  • Bereitstellung relevanter Dokumente direkt in der App
  • Bessere Vorbereitung der Mitarbeitenden auf Termine
  • Reibungsloser Ablauf dank QR-Code-Check-in und Kundenkarte

Neugierig geworden?

Lesen Sie im Praxisblick, wie Jobcenter bundesweit ihre digitalen Angebote weiterentwickeln.

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