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Vermittlung

Wieder in Arbeit: Erfolgsstory im Jobcenter LK Göppingen

Wie eine alleinerziehende, geflüchtete Mutter dank der Unterstützung einer Pflegeeinrichtung und dem Jobcenter einen guten Einstieg in Arbeit fand.

Judith Greiwe, Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH

Von links nach rechts: Natalia Klokov, Sozialpädagogin im Projekt CasaNova, Jelena Cvijanovic, Caoching im Projekt Durante plus der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH, Dlena Kvit, neue Mitarbeiterin bei der Wilhelmshilfe e.V., Danica Korenic, Vorgesetzte bei der Wilhelmshilfe e.V.

Vor allem kann ich jetzt die Arbeit machen, die mich glücklich macht.”

Olena Kvit, Pflegehelferin bei der Wilhelmshilfe e.V.:

Ich floh mit meinem Sohn vor dem Krieg in der Ukraine im Jahr 2023 nach Deutschland. Einen Monat nach meiner Ankunft besuchte ich zum ersten Mal das Jobcenter Göppingen. Ich wollte die Sprache lernen, mich integrieren, Arbeit finden und selbständig leben – ohne auf Hilfe angewiesen zu sein. Im März 2024 startete ich dank der Vermittlung des Jobcenters mit dem Projekt Casa Nova der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH, welches ich nach fünf Monaten Unterricht und einem vierwöchigen Praktikum erfolgreich abschloss und danach ein einmonatiges Praktikum bei der Wilhelmshilfe e.V., einem großen Altenhilfeträger in Göppingen, begann. Seit Oktober 2024 arbeite ich dort als Altenpflegehelferin. Außerdem hat mein Arbeitgeber mir eine vergünstigte Wohnung zur Verfügung gestellt, was mir sehr geholfen hat. Vor allem kann ich jetzt die Arbeit machen, die mich glücklich macht. Denn es macht mir besonders Freude, ältere und kranke Menschen zu unterstützen. Dank der flexiblen Arbeitszeitgestaltung und der Tatsache, dass auf meine Wünsche eingegangen wird, kann ich den Deutschkurs besuchen. Gleichzeitig habe ich auch Zeit, die ich mit meinem Sohn verbringe. Mein Deutsch wird jeden Tag besser, auch weil ich bei der Arbeit viel deutsch sprechen muss. Das ist eine enorme Erleichterung, denn die Überwindung der Sprachbarriere war für mich – vor allem am Anfang – die größte Herausforderung.

Ich bin zuversichtlich, dass die Familie mittelfristig eigenständig und ohne weitere finanzielle Unterstützung leben kann.”

Katharina Hansen, Mitarbeiterin beim Jobcenter Landkreis Göppingen und Bewerberbetreuerin von Olena Kvit:

Im September 2023 habe ich die Bewerberbetreuung von Frau Kvit übernommen. Sie hat einen allgemeinen Integrationskurs besucht und im Dezember 2023 abgeschlossen. Von Beginn an zeigte sie großes Engagement, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und schnell eine Arbeitsstelle zu finden. Sie verfügt über eine Ausbildung im Gesundheitswesen und Berufserfahrung im medizinischen Bereich und strebte an, diese Tätigkeit in Deutschland fortzusetzen. Durch Ihre Teilzeitstelle kann Sie als alleinerziehende Mutter die Betreuung ihres Sohnes gewährleisten und so Familie und Beruf vereinbaren. Ergänzend erhält sie weiterhin Leistungen vom Jobcenter. Ihr starker Integrationswille und ihre Motivation, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, ist immer spürbar. Trotz anfänglich begrenzter Sprachkenntnisse gelang es ihr, mit ihrer positiven Einstellung und Offenheit zügig eine Anstellung im Pflegebereich und somit eine  Arbeit zu finden. Frau Kvit und ihr Sohn haben sich in Deutschland gut eingelebt. Ich bin zuversichtlich, dass die Familie mittelfristig eigenständig und ohne weitere finanzielle Unterstützung leben kann. Frau Kvits Beispiel zeigt, wie erfolgreich eine enge Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Jobcentern sein kann: Durch gezielte Förderinstrumente – wie Maßnahmen beim Arbeitgeber oder Eingliederungszuschüsse – können Betriebe motiviert werden, auch Personen mit geringeren Sprachkenntnissen oder ohne deutsche Berufserfahrung einzustellen. Der Erfolg von Frau Kvit macht deutlich, welches Potenzial in solchen Vermittlungen steckt.

Frau Kvit hat mich von Anfang an von sich überzeugt – durch ihre Motivation, ihren Fleiß und ihren Willen, einen Neuanfang zu starten.”

Danica Korenic, Leitung Pflege bei der Pflegeeinrichtung Göppingen Wilhelmshilfe e.V.:

Frau Kvit kam 2024 als Praktikantin für einen Monat in unser Team. Durch die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Göppingen und dem Projekt CasaNova der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH erproben immer wieder Praktikantinnen und Praktikanten bei uns ihre Fähigkeiten in diesem Bereich, während wir potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden können. Frau Kvit hat uns von Anfang an überzeugt – durch ihre Motivation bei der Arbeit, ihren Fleiß und ihren Willen, einen Neuanfang zu starten. Besonders hervorheben möchte ich ihre ausgeprägte soziale Kompetenz im Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie mit Kolleginnen und Kollegen. Zur Unterstützung der Integration und besseren Verständigung bei komplexen Sachverhalten wird eine Kollegin, die die gleiche Sprache spricht, eingebunden. Ihr Wunsch nach einem unabhängigen und selbstbestimmten Leben, ohne auf Institutionen angewiesen zu sein, zeigt sich in ihrer Flexibilität sowie ihrer hohen Leistungs- und Einsatzbereitschaft – Qualitäten, die in der in Pflege erforderlichind, um eine umfassende Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Durch ihre Ausbildung zur Krankenschwester in der Ukraine bringt Frau Kvit fundierte Kenntnisse in der pflegerischen Versorgung mit. Gerne möchten wir sie langfristig in Vollzeit beschäftigen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass sich das deutsch Sprachverständnis in Wort und Schrift weiter verbessert. Wir unterstützen ihren Deutschkurs bei der Volkshochschule finanziell, und gestalten den Dienstplan so, dass eine regelmäßige Teilnahme gewährleistet ist. Zudem hat die Wilhelmshilfe e.V. ihr eine Mitarbeiterwohnung zur Verfügung gestellt, die im Verhältnis zum regulären Wohnungsmarkt deutlich günstiger ist. Frau Kvit hat ein Anerkennungsverfahren für ihren Beruf als Krankenschwester beantragt, bei dem wir sie begleiten und ihr die erforderlichen Praxiseinsätze bei uns und extern ermöglichen werden.

Frau Kvit integrierte sich sehr schnell und war immer mit Offenheit und Interesse bei der Sache.“

Natalia Klokov, Sozialpädagogin im Projekt CasaNova – Hauswirtschaft als Chance, Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH:  

Anfang 2024 stellte sich Frau Kvit für das Projekt ‚CasaNova – Hauswirtschaft als Chance‘ vor und begann dann im März 2024 im Modul „Alltägliche Betreuungsleistungen“. Sie zeigte von Beginn an großes Interesse und erkannte viele Parallelen zu ihrer früheren Tätigkeit als Krankenschwester in der Ukraine. So konnte sie ihre beruflichen Erfahrungen aktiv einbringen und entwickelte gleichzeitig ihre Sprachkenntnisse weiter. Seit Oktober 2024 nimmt Frau Kvit am Projekt Durante plus teil, einem durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband koordinierten ESF-Verbundprojekt. Frau Kvit integrierte sich innerhalb der CasaNova-Lerngruppe sehr schnell und war immer mit Offenheit und Interesse bei der Sache. Ihre inzwischen erworbenen Sprachkenntnisse stärkten ihr Selbstbewusstsein und ihre Handlungssicherheit. Besonders beeindruckend ist Frau Kvits Zielstrebigkeit: Seit Projektbeginn verfolgt sie konsequent das Ziel, aus dem Leistungsbezug auszusteigen. Um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu stärken, ergänzt sie ihre 75-Prozent-Stelle als Altenpflegerin durch einen Minijob im Reinigungsbereich. Wir wünschen Frau Kvit, dass sie ihre beruflichen und persönlichen Ziele erreicht und hoffen, dass ihr die Arbeit weiterhin Freude bereitet. Mit ihrer bisherigen Entwicklung hat sie gute Voraussetzungen geschaffen, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben außerhalb des SGB II-Bezugs zu führen.

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Im Praxisblick erzählen wir mehr spannende Geschichten von Menschen, bei denen mithilfe des Jobcenters eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung stattfand.

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