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Wieder in Arbeit: Erfolgsstory aus dem Jobcenter Kreis Unna

Aron Abraham kam mit wenigen Deutschkenntnissen – heute arbeitet er als gelernter Maler und Lackierer.

Jobcenter Kreis-Unna

Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer im Jobcenter Kreis Unna: Im vergangenen Jahr konnten wir 994 Menschen erfolgreich in Arbeit oder Ausbildung vermitteln.

Im vergangenen Jahr startete der Job-Turbo mit dem Ziel, geflüchtete Menschen nach dem Integrationskurs durch enge Betreuung, berufsnahe Sprachförderung und direkte Vermittlung schneller in dauerhafte Arbeit zu bringen. Eineinhalb Jahre später zieht das Jobcenter Kreis Unna eine positive Bilanz: Im Jahr 2024 konnten wir 994 Menschen erfolgreich in Arbeit oder Ausbildung vermitteln – das sind 357 mehr als im Vorjahr, berichtet Geschäftsführer Uwe Ringelsiep.

Aron Abraham, Maler und Lackierer im Ringhotel Am Stadtpark Lünen: Der Weg dorthin war herausfordernd, aber ich habe alle Angebote genutzt.

Hinter jeder Zahl steckt eine persönliche Geschichte, wie die des 36-jährigen Aron Abraham. Er war 2011 aus Eritrea nach Deutschland geflüchtet. Sein Ziel nach den ersten Deutschkursen: eine Ausbildung. Der Weg dorthin war herausfordernd. Aber ich habe alle Angebote genutzt, und das hat mir geholfen, anzukommen, erinnert er sich. Heute arbeitet er als Maler und Lackierer im Ringhotel Am Stadtpark Lünen und ist nicht mehr auf Leistungen des Jobcenters angewiesen.

Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg war das speziell gebildete Team Job-Turbo unter der Leitung von Fabian Niehaus. Das Team im Jobcenter Kreis Unna besteht aus erfahrenen Vermittlungskräften, die passende Qualifizierungs- oder Stellenangebote suchen, zu Vorstellungsgesprächen begleiten und die Menschen auch nach der Arbeitsaufnahme weiter betreuen. Dabei setzen sie gezielt auf individuelle Unterstützung, die sich an den Fähigkeiten und Bedürfnissen der einzelnen Teilnehmenden orientiert.

Fabian Niehaus, Teamleiter des Projektteams: Gemeinsam finden wir schnell einen Weg in Arbeit.

Fabian Niehaus und sein Team nutzen lokale Netzwerke, insbesondere Bildungsträger, Betriebe, Kammern und die kommunale Ausländerbehörde und andere regionale Institutionen. So entstehen kurze Wege für den Integrationsprozess und mehr Zeit für das Wesentliche: die Betreuung und Unterstützung der Menschen.

Herr Abraham war stets äußerst kooperativ und selbständig, sodass wir gemeinsam schnell eine Arbeit fanden, erinnert sich Fabian Niehaus. Im „Treffpunkt Neuland“, einer Anlaufstelle für Geflüchtete in Lünen, entdeckte Aron Abraham ein Stellenangebot, nämlich das zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch für die Position des Malers und Hausmeisters.

Andreas Riepe, Geschäftsführer des Ringhotels Am Stadtpark Lünen: Aron ist freundlich und aufgeschlossen – beides ist im Hotelbetrieb unerlässlich.

Für Aron Abraham war die Vermittlung eine große Chance: Ich arbeite in meinem Beruf, die meisten Aufgaben entsprechen meiner Ausbildung. Der Arbeitsalltag sei abwechslungsreich, und lehrreich. Aron ist freundlich und aufgeschlossen – beides ist im Hotelbetrieb unerlässlich. Seine Ausbildung hat uns darüber hinaus von seinem Fachwissen überzeugt, sagt Andreas Riepe, Geschäftsführer des Ringhotels Am Stadtpark Lünen.

Das Jobcenter Kreis Unna unterstützte das Arbeitsverhältnis mit einem Eingliederungszuschuss. Der Zuschuss ermöglicht es dem Arbeitgeber, die Einarbeitungszeit flexibel zu gestalten und so Mitarbeitende langfristig zu integrieren, erläutert Fabian Niehaus.

 „Sprache ist so wichtig.”

Das Ringhotel unterstützt Abraham auch bei der Sprachförderung: Frau Ritter, eine Deutschlehrerin, kommt einmal wöchentlich. Der Unterricht ist freiwillig, aber sehr sinnvoll, um Sprachbarrieren abzubauen“, erklärt Andreas Riepe. Auch Aron Abraham betont, dass gute Deutschkenntnisse die Grundlage für eine nachhaltige Integration sind: Selbst nach drei Sprachkursen würde ich noch weitere machen. Sprache ist so wichtig, sagt er.

Immer mehr Unternehmen setzen auf die vorhandenen Sprachkenntnisse in ihren Teams, um neue Kolleginnen und Kollegen sprachlich zu unterstützen. „Arbeitgeber könnten den beruflichen Integrationsprozess unterstützen, indem sie die Sprachkenntnisse ihrer Mitarbeitenden aktiv fördern”, sagt Fabian Niehaus.

Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden, um die Gemeinschaft zu stärken.

Das Ringhotel hebt sich durch seine aktive Rolle bei der Integration hervor: Der Arbeitgeber zeigt sich offen, geduldig und flexibel, auch unter besonderen Rahmenbedingungen, berichtete Fabian Niehaus. Die unkomplizierte Organisation von Vorstellungsgesprächen und Probearbeiten sei ein weiterer Pluspunkt. Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden, um die Gemeinschaft zu stärken. In einer starken Gemeinschaft fühlen sich auch die Gäste wohl, erklärt Andreas Riepe das Engagement.

Checkliste zur Integration Geflüchteter: Unterstützung für Betriebe

Die Checkliste „Geflüchtete im Betrieb integrieren“ der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) kann Arbeitgebende dabei unterstützen, die Integration neuer Kolleginnen und Kollegen mit Fluchthintergrund gezielt zu gestalten. Sie enthält konkrete Hinweise und erprobte Maßnahmen aus der Praxis.

„Das Projekt trägt maßgeblich dazu bei, dass Menschen in Arbeit kommen.”

Dank der spezialisierten Herangehensweise konnte das Jobcenter Kreis Unna den Job-Turbo erfolgreich umsetzen. Unser Projektteam trägt maßgeblich dazu bei, dass Menschen mit komplexen Ausgangslagen in Arbeit kommen und so auch sozial integriert werden, betont Geschäftsführer Uwe Ringelsiep. Die Verlängerung des Projektteams bis Ende 2026 sei ein positives Signal für die erfolgreiche Arbeit.

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Im Praxisblick erzählen wir mehr spannende Geschichten von Menschen, denen das Jobcenter erfolgreich bei der Vermittlung in Arbeit geholfen hat. 

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