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Zeit für ein Update!

Manche Vorurteile halten sich hartnäckig – und bleiben trotzdem falsch. Wir räumen auf mit Digitalisierungsmythen.

„Digitalisierung wirkt wie ein Allheilmittel für alle Probleme in den Jobcentern.“

Digitale Lösungen bringen oft sichtbare Entlastung und werden vielerorts als schnelle Antwort auf Missstände präsentiert. Doch auch wenn es dadurch manchmal so wirkt: Digitalisierung löst bei Weitem nicht alle Probleme. Es stimmt, dass neue technische Lösungen wie Apps oder Online-Terminvereinbarungen viele Abläufe erleichtern.
Sie bieten Bürgerinnen und Bürgern mehr Flexibilität, beschleunigen Bearbeitungsprozesse und sorgen für eine bessere Erreichbarkeit der Jobcenter. Richtig eingesetzt, helfen sie, Prozesse zu optimieren, Ressourcen zu schonen und Ergebnisse schneller zu erzielen. Viele Jobcenter erleben das schon seit Langem mit der E-Akte.

Digitale Angebote entfalten ihr Potenzial aber nur dann, wenn sie vorhandene Strukturen sinnvoll ergänzen. Sie sind ein Verstärker – kein Ersatz. Sie können niemals das persönliche Gespräch ersetzen, das jeder Hilfe suchende Mensch mit komplexen Fragen weiterhin braucht. Der direkte Kontakt zwischen Jobcenter-Mitarbeitenden und Leistungsberechtigten bleibt unver­zichtbar, denn Chatbots oder reine Online-Angebote sind meist nicht ausreichend, egal, wie gut sie sind oder noch werden.

„Mit der Digitalisierung wird der Datenschutz automatisch besser – oder schlechter.“

Beide Annahmen sind falsch. Denn Datenschutz entsteht nicht nebenbei durch Technik – er ist das Ergebnis bewusster Entscheidungen und gelebter Verantwortung. Gerade im Jobcenter bietet die Digitalisierung viele Möglichkeiten, personenbezogene Daten besser zu schützen: Klare Zugriffsrechte, automatische Löschfristen und transparente Protokolle machen es oft einfacher als in der Papierwelt, nachzuvollziehen, wer wann auf welche Daten zugegriffen hat. Auch Schulungen im Zuge digitaler Umstellungen sind gute Gelegenheiten, das Datenschutz­bewusstsein im Team zu schärfen.

Gleichzeitig gilt: Die beste Software schützt nicht, wenn Ausdrucke offen herumliegen oder sensible Informationen unverschlüsselt per E-Mail versendet werden. Und selbst programmierte Lösungen vor Ort sind kein Garant für Datenschutz – insbesondere, wenn technische Prüfungen fehlen.

Digitalisierung kann den Datenschutz wirksam unterstüt­zen – aber nicht ersetzen. Sie braucht den verantwortungs­vollen Umgang durch alle Mitarbeitenden. Entscheidend ist nicht allein die Technik, sondern wie wir sie nutzen. Datenschutz ist kein Zustand, sondern ein Verhalten.

 „Digitale Kommunikation ist nicht inklusiv.“

Das Vorurteil, Digitalisierung in Jobcentern grenze aus, hält sich hartnäckig. Viele vermuten, dass sie besonders Menschen ohne Internetzugang, Sprachkenntnisse oder technische Erfahrung automatisch ausschließt. Dahin­­ge-gen zeigt die Praxis: Richtig gestaltet, erleichtert digitale Kommunikation viele Zugänge und unterstützt die Zu-sammenarbeit zwischen Jobcenter-Mitarbeitenden und Hilfesuchenden. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen etwa können von zu Hause Anträge stellen oder Unter­lagen hochladen. Menschen mit geringen Kenntnissen der deutschen Sprache finden auf Jobcenter-Websites mittlerweile digitale Zusatzangebote in Einfacher Sprache oder auch Übersetzungshilfen und Erklärvideos. Das sind hilfreiche Ergänzungen zum persönlichen Kontakt, die der Vielfalt der Anliegen und Lebenslagen gerecht werden.

Auch wenn vollständige Inklusion nicht über Nacht gelingt, werden gerade viele Jobcenter dank der Digitali­sierung immer inklusiver. Um Barrierefreiheit und Nutzungsfreundlichkeit ihrer Angebote zu verbessern, hat es sich ausgezahlt, bereits bei der Entwicklung so-
wohl Beschäftigte als auch Leistungsberechtigte aktiv einzubeziehen. Ergebnis ist zum Beispiel eine barriere­arme Terminvergabe im Eingangsbereich des Jobcenters Salzgitter – mit Bedienhilfe durch Touchscreen und Sprachausgabe. Daneben unterstützen beispielsweise auch in Kassel oder Nordsachsen speziell geschulte Mitarbeitende in der Eingangszone beim Ausfüllen des digitalen Antrags. Ebenso hilft und unterstützt die Bundesfachstelle Barrierefreiheit. Nehmen Sie doch ein-mal Kontakt auf.

Neugierig geworden? 


Im Praxisblick erzählen wir mehr spannende Geschichten über die Digitalisierung in den Jobcentern.

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