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Leistung

Personalgewinnung in der Leistung

Gerade die Mitarbeitenden der Leistungsabteilungen in gemeinsamen Einrichtungen und kommunalen Jobcentern spüren gesellschaftliche Krisen und den Fachkräftebedarf in der öffentlichen Verwaltung hautnah. Ihre Arbeitsbelastung stieg zuletzt vor allem aufgrund des Kriegs in der Ukraine stark an. Hinzu kommt: Viele Bürgergeldempfangende bitten um Rat über vorrangige Leistungen wie Wohngeld oder BAföG. Auch wenn die Jobcenter für diese Leistungen nicht zuständig sind, können die Mitarbeitenden der Jobcenter diese Menschen nicht einfach abweisen, auch weil sie eine hohe Verantwortung spüren und übernehmen möchten. Zu den eigentlichen Aufgaben kommen so noch viele unsichtbare hinzu.

Wenn dann Personal ungeplant ausfällt verschärft sich die oft kritische Personallage zusätzlich. Einstellungsverfahren dauern oft  lange – wie die Teilnehmenden der Werkstatt in Augsburg beklagten – und für das Onboarding gerade von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, aber ähnlich auch von Absolventinnen und Absolventen relevanter Ausbildungs- oder Studiengänge - braucht es in der Regel zwölf Monate, so die Einschätzung der Teamleitungen vor Ort. Es sei ungemein schwer, die Motivation und Lust der Kolleginnen und Kollegen zu stärken, wenn außergewöhnliche Belastungssituationen lange anhalten.

Jobcenter finden viele Lösungen aus eigener Kraft

Was können gemeinsame Einrichtungen und kommunale Jobcenter selbst tun, um die Situation zu verbessern? Über diese Frage rangen die 19 Teilnehmenden während der Werkstatt in Augsburg. Sie berichteten über gelungene Vertretungslösungen bei Urlaub und Krankheit, über Schulungshandbücher und zentrale Einarbeitungsprozesse sowie über Teamtage und Workshops mit Sachbearbeitenden, bei denen diese ihre Ideen und Lösungsstrategien einbringen, um Prozesse vor Ort zu verbessern. Ein kommunales Jobcenter stellte eine eigene Softwarelösung vor, die einfache Arbeitsprozesse wie zum Beispiel Datenabgleiche übernimmt.

Man sagt das ja oft: Ich nehme von der Veranstaltung was mit, aber hier stimmt es wirklich. Ich habe viele Ideen bekommen, was wir in meinem Team anders machen können, so das Fazit eines Teamleiters aus Bayern zu der Werkstatt. Eine bessere Einarbeitung ist das beste Rezept gegen die Fluktuation, resümiert ein Kollege, weil wir Überforderung reduzieren – sowohl bei den Neuen als auch bei den Kolleginnen und Kollegen, die einarbeiten.

Zusätzlich ist die Hilfe der Träger gefragt

Die Teilnehmenden richteten aber auch den Wunsch an die Träger, bei Qualifizierung und Recruiting die Bedarfe der Leistungsabteilungen stärker in den Blick zu nehmen. Gerade der Leistungsbereich SGB II werde oft gefühlt stiefmütterlich behandelt, wenn es um Neueinstellungen, um Ausbildung oder Weiterqualifizierung geht. Das Beispiel der Hochschule Fulda, die ein duales Studium in Kooperation mit hessischen Jobcentern im Bereich SGB II anbietet, verstehen die Teilnehmenden als Leuchtturm. Und gerade in der Ausbildung liege eine besondere Chance, so die Teilnehmenden. Eine Teamleitung berichtete: Wenn Azubis bei uns eine Praxisphase machen, dann bleiben sie in der Regel auch, weil sie erkennen, dass die Arbeit sinnstiftend ist und viele Vorurteile gegenüber uns Jobcentern gar nicht zutreffen.

Das BMAS führt den Dialog mit der Leistung fort

Zum Abschluss der Werkstatt stellten sich Vertreterinnen und Vertreter des BMAS den Fragen der Teamleitungen. Und richteten auch eigene Fragen an die Mitarbeitenden der gemeinsamen Einrichtungen und kommunalen Jobcenter. Sie sprachen über die lange Zeit, die es braucht,  bis neue Mitarbeitende eingearbeitet sind; über den Eindruck fehlender Wertschätzung und Sichtbarkeit; über die politischen Debatten rund um das Bürgergeld, die oft genug für zusätzliche Verunsicherung sorgen; über mögliche Lösungen in der IT und wie Leistungsabteilungen ihre Erfolge extern und intern lauter und selbstbewusster erzählen können.

Dieser Dialog war kein einmaliges Ereignis. Wir nehmen im BMAS den Leistungsbereich bewusst in den Blick, denn wir sehen schon lange, wie zentral und wichtig Ihre Arbeit ist und wie sehr gerade die zusätzlichen Aufgaben der letzten Jahre an Ihrer Substanz zerren, so Referatsleiterin Alexandra Schwarz.

Die nächste Gelegenheit zum Praxisaustausch  – bietet sich schon im April auf der zweiten Werkstatt Leistung, die am 3. April 2025 zum Thema Gesetzgebung in Leipzig stattfindet.

Die Dokumentation zu dieser Werkstatt der Servicestelle SGB II finden Sie im Extranet. 

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