„Bürgergeld? Das ist nur ein neuer Name … ansonsten ändert sich eigentlich nichts: Anpassungen von Regelbedarfen und ähnliche kleine Veränderungen kennen wir längst!“ Diese Auffassung hat die Bundesagentur für Arbeit in politischen Debatten im Vorfeld der jüngsten Reform des SGB II gehört. Parallel gab und gibt es in den Jobcentern die Meinung, es sei „ein dickes Brett zu bohren“ und ein strukturiertes Veränderungsmanagement erforderlich. Diesem Spagat entsprechend, haben sich die Jobcenter dem Thema „Einführung des Bürgergeldes“ sehr unterschiedlich angenähert.
Im Verlaufe des Jahres 2022 hatte sich gezeigt, dass der Weg zum Bürgergeld außerhalb und innerhalb der Welt der Jobcenter zu Kontroversen führt, die sich auf das Gelingen einer erfolgreichen Umsetzung auswirken könnten. Die Bundesagentur für Arbeit hatte daher frühzeitig ein bundesweites Projekt auf den Weg gebracht. Im Rahmen einer Interessenbekundung konnten sich alle gemeinsamen Einrichtungen bewerben. Die Interne Beratung hat dann 29 Jobcenter bei der Einführung der Neuerungen begleitet.
Die aktive Begleitung durch die Interne Beratung hat im zweiten und dritten Quartal 2023 stattgefunden. Dabei lag der Fokus auf acht Kernthemen, die intensiv bearbeitet wurden:
1) Perspektive der Leistungsberechtigten,
2) Rollenerwartungen an Mitarbeitende und ihr eigenes Verständnis,
3) Haltung,
4) Stärkung organisationaler Resilienz,
5) Interne Ziele,
6) zielführender Einsatz der veränderten Instrumente,
7) Strategische Ressourcensteuerung und
8) Veränderungsprozesse gut begleiten und Erfolge sichtbar machen.
Bearbeitet wurden die Themen in unterschiedlichen Formaten und mit vielfältigen Methoden: Interviews und Online-Befragungen von Mitarbeitenden und Leistungsberechtigten, Durchführung von Vor-Ort-Workshops, Gestaltung von Erlebnis- und Reflexionsräumen, in denen relevante Themen zum Bürgergeld-Gesetz visualisiert werden konnten. Dabei geholfen haben auch Customer-Journeys, die einen Perspektivwechsel zu den Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger möglich gemacht haben.
Nun geht es ans Berichten, denn das Projekt hat zum Ziel, einen Mehrwert für alle Jobcenter zu stiften. Dabei sollen übertragbare Erkenntnisse und Empfehlungen zu Gelingensfaktoren, Hürden und Erfolgen ans Licht gebracht werden. Ein ausführlicher Bericht mit Erkenntnissen und Empfehlungen zu den genannten Kernthemen wird voraussichtlich im Dezember fertiggestellt.
Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit den übertragbaren Erkenntnissen wird am 23., 24. und 25. Januar 2024 je eine ganztätige Skype-Konferenz für alle (erweiterten) Geschäftsführungen aller Jobcenter angeboten. Neben dem vertieften Rückblick auf die Projektergebnisse dienen die Veranstaltungen der individuellen Ableitung geeigneter Maßnahmen, die es braucht, um neue Wege dadurch entstehen zu lassen, dass sie gegangen werden.
Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, daran teilzunehmen!
Hier finden Sie die Einladung zur Veranstaltung
Veränderung resilient gestalten ‒ Bürgergeld-Erfahrungen teilen [PDF, 360KB]. Auf dieser Seite finden Sie bereits den
Ablaufplan [PDF, 82KB] für die Veranstaltungen.
Bundesagentur für Arbeit begleitet Einführung des Bürgergeldes
Die Bundesagentur für Arbeit berichtet im Januar in mehreren virtuellen Konferenzen über Erkenntnisse und Empfehlungen aus der Begleitung der Einführung des Bürgergeldes. Wir stellen im Folgenden einen Infotext der Bundesagentur für Arbeit sowie die Einladung und das Programm zur Verfügung.