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Wieder in Arbeit: Erfolgsstory aus dem Jobcenter Bad Kreuznach

Kolleginnen mit ukrainischem Hintergrund bereichern das Team – und zeigen, wie Integration durch Arbeit gelingt. 

Neue Perspektiven durch Engagement: Das Team im Jobcenter Bad Kreuznach bereichern seit 2022 drei Kolleginnen, die mit viel Eigeninitiative und Fachkompetenz ihren Weg zu festen Mitarbeitenden gegangen sind. Die folgenden Statements zweier dieser Mitarbeiterinnen sowie ihrer Teamleitung und dem Geschäftsführer zeigen eindrucksvoll, wie daraus Chancen für alle entstehen und das gesamte Jobcenter profitiert. 

Es erfüllt mich sehr, mit meiner Arbeit Menschen in schwierigen Situationen zu helfen und ich bin stolz, dass ich meinem Sohn ein Vorbild sein kann. 

Oleksandra Krymova​, Fachassistentin der Eingangszone des Jobcenters:  

Die erste Zeit in Deutschland nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine war für mich eine Zeit des Wartens. Ich lebte in Deutschland gewissermaßen auf gepackten Koffern und erwartete die Rückkehr in mein Heimatland, die Ukraine. Damals erkannte ich, dass das Materielle nicht entscheidend ist, um mein neues Leben mit einem Koffer, einem Rucksack und einem zweijährigen Kind an der Hand zu beginnen. Da ich schon ein wenig Deutsch konnte, habe ich angefangen, anderen Menschen ehrenamtlich zu helfen – beim Ausfüllen von Unterlagen und als Übersetzerin. Damit habe ich mir auch selbst geholfen, nicht an der Situation zu verzweifeln. Erstmals mit dem Jobcenter in Kontakt kam ich dann innerhalb dieses ehrenamtlichen Engagements im Jahr 2022. Das Jobcenter lud mich dann ein für ein Vorstellungsgespräch. Die größte Hürde war die Sprache – besonders die Fachbegriffe. Aber ich habe mich vorbereitet und gezeigt, dass ich lernbereit bin. Zwei Jahre arbeitete ich anschließend als Fachassistentin in der Eingangszone. 2024 entfristete das Jobcenter meinen Arbeitsvertrag und ich bin nun festangestellt. Es erfüllt mich sehr, mit meiner Arbeit Menschen in schwierigen Situationen zu helfen und ich bin stolz, dass ich meinem Sohn ein Vorbild sein kann.

„Ich freue mich, dass ich mein Wissen aus der Ukraine im Jobcenter sinnvoll einsetzen und weiterentwickeln kann.“ 

Albina Kuiava​, Fachassistentin in der Eingangszone:

Ich bin 2022 mit meiner Tochter und meiner Mutter aus Kyjiw in der Ukraine geflüchtet. Deutschland war mir durch meine Au-Pair-Zeit bekannt, das hat mir sehr geholfen. Mein Ziel war von Anfang an, hier zu arbeiten und mich zu integrieren. Ich habe schnell eine Stelle bei den Maltesern gefunden. Als das Projekt dort endete, suchte ich aktiv nach einer neuen Stelle und bewarb mich beim Jobcenter. Ich bringe aus der Ukraine über zehn Jahre Erfahrung im öffentlichen Dienst mit und habe gelernt, komplexe Verwaltungsprozesse zu bearbeiten. Der Bewerbungsprozess hier war dennoch eine Herausforderung – Onlineportale, Unterlagen, Fachsprache. Ich habe viel gelernt, weil ich wusste, was ich wollte. Seit Februar 2025 bin ich im Jobcenter angestellt. Ich freue mich, dass ich mein Wissen aus der Ukraine im Jobcenter sinnvoll einsetzen und weiterentwickeln kann. Daneben bin ich schon seit 2024 im Beirat für Migration und Integration aktiv – denn ich möchte zeigen, dass Integration nicht so schwierig ist, wie viele denken. Mit Geduld, Ausdauer und dem Glauben an die eigenen Stärken, findet jeder Mensch seinen Weg in das Arbeitsleben. Davon bin ich fest überzeugt.

Durch die beiden habe ich gelernt, dass man mit der richtigen Motivation auch in einem neuen Land schnell Leistungsträger werden kann.

Thomas Thielen, Teamleiter​ Eingangszone:  

Frau Krymova lernte ich während des Onboardings kennen, Frau Kuiava bereits im Bewerbungsverfahren. Ich empfinde die Zusammenarbeit mit beiden als sehr angenehm. Beide sind wissbegierig, lernen schnell und sind ein echter Gewinn für unser Jobcenter. Beide haben zudem eine hohe IT-Affinität und verhalten sich auch in schwierigen Beratungssituationen sehr professionell. Durch ihren Migrationshintergrund und ihre Sprachkenntnisse genießen sie großes Vertrauen und die Kolleginnen und Kollegen aus anderen Jobcenter-Bereichen fragen sie oft als Übersetzerinnen an. Durch die beiden habe ich gelernt, dass man mit der richtigen Motivation auch in einem neuen Land schnell Leistungsträger werden kann. Beide haben Vorbild-Charakter für andere Menschen mit Migrationshintergrund.

Diese Art der Personalgewinnung sendet ein positives Signal für Diversität in unserem Arbeitsumfeld und fördert innovative Lösungen im Jobcenter.“

Joey Isted, Geschäftsführer​ des Jobcenter Bad Kreuznach:  

Wir haben gezielt Stellenausschreibungen veröffentlicht und dabei sowohl Frau Krymova als auch Frau Kuiava angesprochen, da beide durch ihr ehrenamtliches Engagement und ihre wertvollen Erfahrungen als Übersetzerinnen bekannt waren. Im Einstellungsprozess gab es für beide keinerlei Hürden. Für mich ist es ein besonderes Anliegen, die Teamvielfalt und Diversität hinsichtlich Nationalitäten und Sprachen aktiv zu fördern. Sowohl Frau Krymova als auch Frau Kuiava bringen unterschiedliche Erfahrungen mit, die helfen, sprachliche Barrieren abzubauen und Vertrauen bei unseren Leistungsempfangenden zu schaffen. Das erleichtert die Beratung und verbessert den Zugang zu verschiedenen Gruppen von Leistungsempfangenden erheblich. Menschen mit eigener Migrationserfahrung helfen uns dabei, kulturelle Unterschiede besser zu verstehen und Netzwerke zu stärken. Diese Art der Personalgewinnung sendet ein positives Signal für Diversität in unserem Arbeitsumfeld und fördert innovative Lösungen im Jobcenter.

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Im Praxisblick erzählen wir mehr spannende Erfolgsgeschichten rund um erfolgreiche Vermittlung – zum Beispiel aus dem Jobcenter Nordfriesland, wo innovative Ansätze und Teamarbeit neue Perspektiven schaffen. 

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