Die Digitalisierung spielt in den Leistungsabteilungen der Jobcenter eine immer größere Rolle. In Köln diskutierten 30 Teilnehmende, wie sie Mitarbeitende und Leistungsberechtigte bei der Digitalisierung der Prozesse mitnehmen können. Ziel der Veranstaltung war es, praxistaugliche Lösungsansätze zu entwickeln, um digitale Abläufe effizient zu gestalten und alle Beteiligten bestmöglich zu unterstützen.
Digitales Jobcenter: so geht’s!
Das Jobcenter Mettmann zeigte, wie es gelingt, Leistungsberechtigte erfolgreich ins Boot zu holen. In den Eingangszonen richtete das Jobcenter Tablet-Stationen ein und begleitete den Umstieg auf Jobcenter.digital mit gezielter Unterstützung. Speziell geschulte Digilotsen erklärten die neuen Geräte und halfen beim Hochladen von Dokumenten. Gleichzeitig stellte das Jobcenter die E-Mail-Kommunikation ein und setzte auf klare, rechtssichere digitale Wege. Mittlerweile nutzen viele Leistungsberechtigte ihre Smartphones, um mit dem Jobcenter über die digitalen Antragswege in Kontakt zu bleiben.
Auch das kommunale Jobcenter Hochtaunuskreis setzt auf digitale Lösungen. Eine Automatisierungssoftware übernimmt Aufgaben bei der Antragsbearbeitung und pflegt die eAkte. Die Mitarbeitenden werben bei jedem Kontakt aktiv für den Online-Zugang als bevorzugten Kommunikationskanal.
Digitalisierung ist Teamarbeit
In der Arbeitsphase erarbeiteten die Teilnehmenden konkrete Ideen, um zentrale Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern:
- Alle mitnehmen: Um Mitarbeitende und Leistungsberechtigte bei der Digitalisierung mitzunehmen, sollten die Vorteile der digitalen Services betont werden. Schulungen, Werbung durch Flyer oder Digilotsen können hierbei Unterstützung bieten.
- Wissen teilen: Gut aufbereitete Informationen und interne Kommunikation fördern die Akzeptanz digitaler Angebote. Unterstützen können hierbei zum Beispiel Erklärvideos oder QR-Codes in Bescheiden.
- Klare Standards setzen: Einheitliche digitale Abläufe verhindern Medienbrüche und schaffen Freiräume für die eigentlichen Aufgaben.
- Datenschutz ernst nehmen: Sichere Kommunikationswege fördern den Datenschutz. Dabei gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich, um Handlungsspielräume zu bewahren. Der Verzicht auf E-Mails ist dabei ein konsequenter Schritt.
- Vernetzen statt neu erfinden: Der Austausch unter den Jobcentern bringt frische Impulse und gute Praxisbeispiele.
Die Werkstatt in Köln hat gezeigt: Zusammenarbeit bleibt die Grundlage für erfolgreiche Digitalisierung. Mit gemeinsam erarbeiteten Ansätzen, offenem Wissenstransfer und klarer Kommunikation lassen sich die Herausforderungen der digitalen Transformationen besser bewältigen.
Zu dieser Werkstatt der Servicestelle SGB II erscheinen in Kürze eine Dokumentation im Extranet.
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