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Digitalisierung

Jobcenter-App im Praxistest

Drei Monate nach ihrer Einführung berichten Geschäftsführungen und Mitarbeitende aus Jobcentern, wie die App ihre Arbeitsprozesse verbessert und wie sie sie bewerben. 

Infos vom Jobcenter einholen und Dokumente versenden – das können Leistungsempfangende seit Mitte Januar 2025 per App. Aber wie verändert die Anwendung die Arbeit der Jobcenter?

Gordon Werber ist Geschäftsführer des Jobcenters Prignitz.

Gerade im ländlichen Raum ein Gewinn

Gordon Werber: Die Einführung der Jobcenter-App gibt der Digitalisierung meiner Behörde einen kräftigen Schub. Die Inanspruchnahme sämtlichen unserer Sozialleistungen kompakt im Taschenformat, welche rund um die Uhr und überall abrufbar sind. Das gab es so noch nie. Gerade im ländlichen Raum mit weiten Wegen und ausbaufähigem Öffentlichen Personennahverkehr ist nun eine einfache datenschutzkonforme Erreichbarkeit des Jobcenters 24/7 gegeben. Durch die Möglichkeit der Nutzung via Smartphone können Systemkomponenten des Telefons, wie zum Beispiel die Kamera direkt angesprochen werden, um Dokumente zu digitalisieren und sicher an uns zu übermitteln. Darüber hinaus haben wir nun eine wunderbare Chance, regionale News und Infos optimal zu platzieren, um unsere Leistungsberechtigten schnell und präzise zu erreichen. Als Geschäftsführer des Jobcenters Prignitz bin ich sehr froh, dass wir jetzt diese tolle Applikation haben und hoffe, dass sie dynamisch weiterentwickelt wird, um einen noch größeren Mehrwert für Leistungsberechtigte und unsere Belegschaft zu generieren.

Anne Kühne ist Fachassistentin im Leistungsbereich des Jobcenters Mansfeld-Südharz. 

Tolles Tool, um eigene Infos zum Jobcenter zu präsentieren

Anne Kühne: Ich finde die App sehr anwenderfreundlich, intuitiv und übersichtlich. Besonders freue ich mich über die Möglichkeit, den Bereich „Mein Jobcenter“ frei gestalten zu dürfen und damit unser Haus und detaillierte Informationen präsentieren zu können. Mit viel Freude pflege ich diesen Bereich. Ich würde mir allerdings wünschen, dass beschreibbare PDF-Dokumente im Bereich der „Regionalen Hilfen“ angeboten werden könnten. Hier hoffe ich auf eine Weiterentwicklung der App. Unsere Leistungsberechtigten empfinden das Angebot einer App als modern und zeitgemäß.

Marco Krebs ist Geschäftsführer des Jobcenter Landkreis Heilbronn.

Gelungener Mix aus regionalen Infos und Jobcenter.digital

Marco Krebs: Aus unserer Sicht ist die App durchaus gelungen. Der Mix aus regionalen Infos und Jobcenter.digital-Inhalten macht die App zu einem gelungenen Gesamtprodukt. Gerade auch für Leistungsberechtigte mit etwas weniger technischem Grundverständnis ist die App gut bedienbar. Daher:  Daumen hoch für das Gesamtprodukt! Strategisch hätten wir uns gewünscht, dass die Entwicklung der App bei der Anmeldung der Logik der Homepage Jobcenter.digital-gefolgt wäre. Wenn sich Menschen auch einloggen könnten, ohne zur Arbeitsvermittlung angemeldet zu sein, wäre die erreichbare Nutzendengruppe noch größer. Aufgrund der Kürze seit der Einführung ist eine exakte Bilanz noch schwierig. Allerdings füllen wir im Wochen-Rhythmus unsere Flyer auf, die also durchaus auf Interesse stoßen und meine Mitarbeitenden stehen viel mit Rat und Tat zur Seite.  Insgesamt scheinen die Leistungsberechtigten in der Mehrzahl der App durchaus offen und positiv gegenüberzustehen.

Karsten Bühl ist Geschäftsführer des Jobcenters Rems-Murr.

Lang erwarteter Baustein in unserer Digitalisierungsstrategie

Karsten Bühl: Die App ist für uns vor Ort ein entscheidender, lang erwarteter Baustein in unserer Digitalisierungsstrategie. Im Hinblick auf Design, einfache Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit kann sie durchaus überzeugen. Neben dem niedrigschwelligen Zugang liegt der entscheidende Mehrwert aus meiner Sicht insbesondere darin, dass die App alle unsere Services vom Jobcenter und Angebote für die Leistungsempfangenden kompakt an einem Ort zusammenführt. Der Dokumentenupload funktioniert grundsätzlich gut und ist ebenfalls ein echter Gewinn. Wichtig ist es jetzt nicht stehenzubleiben und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Weiterentwicklungen. Potenzial liegt in der Reduzierung der Zahl an Links, die aus der App hinausleiten zu anderen Seiten . Wünschenswert wäre, einen Weg zu finden, die eServices direkt in der App abzubilden. Auch die Performance ist mit Blick auf die relativ langen Ladezeiten noch ausbaufähig. Insgesamt bin ich aber schon sehr zufrieden, mein erstes Fazit ist klar positiv. Bei der Bewerbung der App entscheidend sind aus meiner Sicht die Kolleginnen und Kollegen, die die App in der Beratung und im persönlichen Gespräch thematisieren. Wir haben diesen daher schon frühzeitig verschiedene Informationsangebote gemacht und begleiten aus der Führung eng.

Jan Rimmele ist Digitalisierungskoordinator im Jobcenter Kiel.

Eine App mit Zukunft

Jan Rimmele: Wir sind bisher sehr zufrieden mit der neuen App. Besonders die Bedienbarkeit und die technischen Möglichkeiten, wie der Dokumentenupload und die intuitive Benutzeroberfläche, haben uns überzeugt. Die App ermöglicht es uns, lokale Informationen wie Terminvereinbarungen, Veranstaltungen und News sowie lokale Anträge zum Bildungs- und Teilhabepaket zu integrieren. Ein Erweiterungswunsch wäre, die Nutzung der App auch ohne Anmeldung zur Arbeitsvermittlung zu ermöglichen, damit Neuanträge gestellt werden können. Obwohl wir keine genauen Zahlen erfassen können, sehen wir an den Posteingängen, dass die App genutzt wird. Ich möchte ein großes Lob an unsere Kolleginnen und Kollegen aussprechen und auch den Leistungsempfangenden danken, die die digitalen Möglichkeiten so gut nutzen.

Frank Böttcher ist Geschäftsführer des Jobcenters Duisburg.

Jobcenter-Mitarbeitende profitieren vom direkteren Austausch

Frank Böttcher: Mit der Möglichkeit, die Funktionen von Jobcenter.digital über das Smartphone zu nutzen, haben wir einen viel direkteren, unmittelbareren Weg zu unseren Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren vor allem von der Upload-Funktion, mit der die Dokumente direkt in die E-Akte weitergeleitet werden. Insofern ist die Jobcenter-App eine Erleichterung für alle Beteiligten. Da wir im Jobcenter Duisburg bereits seit vier Jahren über eine eigene App verfügen, bereiten wir uns nun auf eine schrittweise Umstellung vor. Das passiert vor allem in der persönlichen Beratung von Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger, in der wir beispielsweise auch bei der Registrierung unterstützen.

So bewerben die befragten Jobcenter die neue App

Persönlich bei den Leistungsberechtigten:

  • (Telefon-)Gespräche mit Leistungsberechtigten
  • Brief-Aktionen an alle Leistungsberechtigten
  • Schulungen für Leistungsberechtigte zum Umgang mit der App

Bei allen Jobcenter-Besuchenden:

  • Website des Jobcenters sowie Social-Media-Kanäle (LinkedIn, Instagram)
  • Aushänge in den Gebäuden und Ausgabe von Flyern
  • Monitore im Wartebereich mit selbst produzierten Videos und QR-Codes aus den App-Stores

Über weitere Kanäle für eine breite Zielgruppe:

  • Newsletter
  • Lokale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Kommunale Partner des Jobcenters bewerben die App in Social-Media-Kommunikation
  • Jobcenter stellen Netzwerkpartnern Werbematerial bereit, das diese zum Beispiel auch in Gemeinschaftsunterkünften aufstellen

Interessiert an der neuen Jobcenter-App?

Im Praxisblick haben wir anlässlich der Einführung der App ein spannendes Gespräch mit dem Projektverantwortlichen Kai Beerbohm geführt. Jetzt nachlesen!

Außerdem sind für die Jobcenter weitere Informationen zur App im Extranet verfügbar.