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Status Quo und Zukunft der Leistung

Wie kann das Personal in der Leistung entlastet werden? Antworten auf diese Frage lieferte im September das xFeld der Servicestelle SGB II in Kassel. 

Samuel Becker

Im Plenum führten die Teilnehmenden die Ergebnisse aus ihren Workshops und die erarbeiteten Handlungsoptionen zusammen.

Zum xFeld „Status Quo und Zukunft: Der Leistungsbereich im Fokus“ brachte die Servicestelle SGB II am 9. und 10. September 2025 in Kassel erstmals Geschäftsführungen und Mitarbeitende aus dem Bereich Leistung zu einem offenen Austausch zusammen. 90 Teilnehmende diskutierten die Rolle der Leistungsgewährung, ihre Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze. 

Lange fand die Leistung kaum Beachtung, obwohl sie einen Kernauftrag der Jobcenter erfüllt”, betonte Dr. Klaus Bermig, Leiter der zuständigen Unterabteilung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), in seinem Impuls zu Beginn der Veranstaltung. Anschließend erläuterte er die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Änderungen in der Grundsicherung für Arbeitssuchende und deren Auswirkungen auf die Arbeit der Jobcenter. Erste konkrete Vorschläge der Sozialstaatskommission seien bis zum Jahresende zu erwarten.  

In seiner Rede hob Bermig außerdem die Notwendigkeit hervor, das System zu stabilisieren und den öffentlichen Diskurs zu versachlichen – insbesondere im Hinblick auf die Wahrnehmung der Leistung: „Die Arbeit der Jobcenter hat zwei Seiten: die Sicherung des Lebensunterhalts und die Überwindung von Hilfebedürftigkeit. Doch ohne verlässliche Leistungsgewährung kann Integration in Arbeit nicht gelingen.“ Trotzdem stehe der Leistungsaspekt in der öffentlichen Wahrnehmung häufig hinter dem Integrationsauftrag zurück, so Bermig. Das BMAS wolle daher künftig für mehr Sichtbarkeit, Vernetzung und Wertschätzung sorgen – beginnend mit dem xFeld in Kassel.  

Ein neuer Raum für Austausch

In vier Workshops diskutierten die Teilnehmenden die Herausforderungen der Leistungsabteilungen mit dem Ziel, das gegenseitige Verständnis zu fördern und konkrete Lösungsansätze zu erarbeiten. 

Im Workshop „Qualifizierung und Ausbildung” stellte die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit die Inhalte für den Leistungsbereich in ihren Studiengängen “Arbeitsmarktmanagement” und “Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung” sowie das Zertifikatsprogramm Leistung SGB II vor. Die Teilnehmenden stellten fest, dass neue Kolleginnen und Kollegen gezieltere Unterstützung benötigen, um rechtssicher arbeiten zu können. Die Hochschule Fulda präsentierte ihren dualen und berufsbegleitenden Studiengang “Soziale Sicherung & Sozialverwaltungswirtschaft”, der gezielt auf die Arbeit in den Jobcentern vorbereitet und in enger Abstimmung mit Jobcentern entwickelt wird. Diskutiert wurde auch, wie Ausbildung und Einarbeitung praxisnäher gestaltet werden können Die Teilnehmenden betonten auch die Bedeutung von Patensystemen für die Qualifizierung von Nachwuchskräften sowie von flexiblen Onboarding-Formaten für Mitarbeitende, um auch private Verpflichtungen (z. B. Sorgepflichten) mit berücksichtigen zu können.  

Der Workshop „Sichtbarkeit und Attraktivität” befasste sich mit der Wahrnehmung der Leistung sowohl in der Gesellschaft als auch in den Jobcentern selbst. Viele berichteten, dass die Arbeit der Leistungsabteilung intern wie extern zu wenig wahrgenommen wird – meist nur dann, wenn Probleme auftreten. Ziel sollte sein, Erfolge sichtbarer zu machen – zum Beispiel durch veränderte Monitoring-Ansätze, die Teilnahme von Geschäftsführungen in Team-Meetings oder durch eine stärkere Präsenz in sozialen Medien.  

Im Workshop „Digitalisierung und KI” sahen die Teilnehmenden großes Potenzial in digitalen Lösungen, die Routineaufgaben abnehmen und dadurch mehr Zeit für komplexere Aufgaben schaffen. Als Anwendungsbeispiele wurden etwa Plausibilitätsprüfungen durch KI oder Statusmeldungen für Leistungsbeziehende nach dem Vorbild einer Sendungsverfolgung genannt. Gleichzeitig wurde betont: Digitalisierung kann nur dann entlasten, wenn alle Beteiligten umfassend geschult sind und Leistungsbeziehende aktiv an die neuen Tools herangeführt werden.  

Der Workshop „Schnittstellenarbeit“ zeigte, dass sowohl intern zwischen der Leistungsabteilung und anderen Bereichen in den Jobcentern als auch extern mit anderen Behörden und Trägern klare Strukturen und direkte Kommunikationswege entscheidend sind. Diskutiert wurden Ansätze wie verbindliche Absprachen, feste Ansprechpersonen in den jeweiligen Bereichen und Behörden, ein konzertiertes Wissensmanagement sowie gemeinsame Workflows, Beratungstermine und Büros mit dem Bereich Vermittlung. Persönliche Kontakte und regelmäßiger vertrauensvoller Austausch erleichtern die Zusammenarbeit erheblich und schaffen passgenaue Unterstützung.


Stimmen und Ausblick

Nach der Workshop-Phase führten die Teilnehmenden ihre Ergebnisse im Plenum zusammen. Viele betonten dabei die Überfälligkeit des Austauschs und dass sie nicht nur konkrete Ideen für die eigene Praxis mitnehmen, sondern auch neue Kontakte und ein gestärktes Selbstverständnis. Sie möchten mehr über die Veranstaltungen und die Ergebnisse der Workshops erfahren? Zu diesem xFeld der Servicestelle SGB II erscheint in Kürze eine Dokumentation im Extranet.

Samuel Becker

Eindrücke vom xFeld Leistung in Kassel. Dr. Klaus Bermig spricht über die Umgestaltung der Grundsicherung und die Rolle der Jobcenter nach 20 Jahren SGB II: „Die Leistungsabteilungen sind die Herzkammer der Jobcenter. Es gilt, Haltung zu bewahren und selbstbewusst zu handeln.‘“

Samuel Becker

Eindrücke vom xFeld Leistung und Geschäftsführung in Kassel. Ein Netzwerkabend läutete den Austausch ein. Ein Jobcenter-Bingo brachte die Teilnehmenden ins Gespräch.

Samuel Becker

Eindrücke vom xFeld Leistung und Geschäftsführung in Kassel. Moderator Stefan Frindt, Mitarbeiter der Servicestelle SGB II, führte durch die Veranstaltung.

Samuel Becker

Eindrücke vom xFeld Leistung und Geschäftsführung in Kassel. Petra Henning im Q&A: Die Changemanagement-Expertin gab Impulse, wie Führungskräfte Vertrauen aufbauen, Teams stärken und Gestaltungsspielräume für ihre Mitarbeitenden schaffen können.

Samuel Becker

Eindrücke vom xFeld Leistung und Geschäftsführung in Kassel. In den Workshops brachten die Teilnehmenden ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven zusammen. Gemeinsam wurden praxisnahe und konkrete Lösungen entwickelt.

Sie haben eine eigene Erfolgsstory zum Thema Leistung?

Sie haben in Ihrem Jobcenter noch eine andere Lösung für die hier erwähnten Herausforderungen im Bereich Leistung und Sichtbarkeit der Leistung gefunden? Erzählen Sie uns davon! Gerne berichten wir an dieser Stelle schon bald darüber. 

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