In insgesamt drei Workshops trafen sich in Frankfurt Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen, darunter Jobcenter, Agenturen für Arbeit, Regionaldirektionen und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Ziel war es, einen neuen Prozess zu gestalten, der durch Änderungen in der Förderung der beruflichen Weiterbildung im Rahmen des Haushaltsfinanzierungsgesetzes 2024 beschlossen worden ist.
In den Arbeitsgruppen, die sich aus Vermittlungsfachkräften, Teamleitungen, Geschäftsführungen und weiteren Partnern zusammensetzten, stand die Bürgerperspektive im Mittelpunkt. Alle Fragen waren gleich wichtig und die Atmosphäre war durchweg konstruktiv. Der neue Referenzprozess berücksichtigt sowohl die Belange der Leistungsbeziehenden als auch die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jobcentern und Arbeitsagenturen. Der Prozess orientiert sich an dem vorgegebenen Rahmen durch das Haushaltsfinanzierungsgesetz, bietet aber auch lokale Ausgestaltungsmöglichkeiten. Damit wird den unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten bestmöglich Rechnung getragen.
Die Ergebnisse des Workshops wurden auf Plakaten festgehalten.
Die geteilte Verantwortung im Prozess sieht vor, dass die Jobcenter den Bedarf ermitteln und Hemmnisse klären, während die Arbeitsagenturen die Beratung und Umsetzung übernehmen. Besonderer Wert wird auf eine effiziente Zusammenarbeit an den Schnittstellen und auf einen kontinuierlichen Informationsaustausch gelegt. Dies ist wichtig, damit Bürgergeld-Beziehende auch künftig erfolgreich weitergebildet und integriert werden. So soll beispielsweise die Möglichkeit bestehen, bedarfsorientiert Fallkonferenzen durchzuführen – mit oder ohne Leistungsbeziehende.
Der offene und transparente Prozess überzeugte die Teilnehmenden.
Ich fand die offene und transparente Prozessgestaltung überaus gelungen, so dass die Praktiker-Workshops mit Sicherheit zu guten Abläufen beitragen
, berichtete Dr. Markus Mempel vom Deutschen Landkreistag.
Die Workshops dienten auch dazu, Berührungsängste abzubauen und neue Informationen zu vermitteln. Eine zentrale Botschaft war, dass keine sinnvolle Maßnahme am Budget scheitern darf.
Trotz einiger offener Fragen, wie z.B. der technischen Anbindung der verschiedenen Träger, wurden erste Lösungsansätze zur Umsetzung verabredet. Die Gespräche dazu werden jetzt fortgesetzt. Gemeinsamer Tenor am Ende war die Notwendigkeit, den Übergang so zu gestalten, dass kein Leistungsbeziehender und keine Leistungsbeziehende auf dem Weg zur beruflichen Weiterbildung verloren geht. Effiziente Prozesse, die auf Basis der örtlichen Gegebenheiten ausgestaltet werden, sollen dabei helfen.
Insgesamt zeigte sich: Neue Wege bewähren sich! Die Teilnehmenden wünschten sich, dass in diesem Format auch weitere Themen bewegt werden. Das bestätigte auch Christian Schierhorn vom BMAS: Insbesondere die konstruktive Form der Zusammenarbeit und die Offenheit aller Akteure war ausschlaggebend für die sehr guten Ergebnisse, die in der weiteren Vorbereitung eine gewinnbringende Grundlage sein werden.
Weitere Stimmen aus den Workshops
Erstaunt hat mich, dass wir da so beteiligt wurden, dass wir mitentscheiden konnten. Das Miteinander war gut, ich hatte noch nie Berührung mit zkT, es konnten einige Vorurteile abgebaut werden.
Silke Böke, Agentur für Arbeit
Es waren die Bemühungen erkennbar, alle Impulse von allen aufzunehmen, alle Facetten einzubeziehen. Es herrscht Offenheit, Wertschätzung, eine sehr gute Atmosphäre.
Stephan Thimm, Jobcenter Duisburg
Die Mitarbeiter aus Agenturen, gE und zkT sind gar nicht so unterschiedlich. Die Ergebnisse sollten sich tatsächlich in dem Prozess wiederfinden.
Markus Bilgram, Jobcenter Wiesbaden