„Inspiration und Motivation schöpfen und gemeinsam weiterdenken“: Unter diesem Leitsatz startete am 4. November die zweitägige Jahreskonferenz der Netzwerke ABC in Kassel. Insgesamt tauschten sich 123 Mitarbeitende aus den Jobcentern zu aktuellen Themen aus den Bereichen Beratung und Vermittlung aus.
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßten Moderatorin Dr. Julia Kropf und Dr. Klaus Bermig, Leiter der Unterabteilung „Bürgergeld und Grundsicherung für Arbeitsuchende“ im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), die Teilnehmenden. In seiner Ansprache stellte Dr. Klaus Bermig die wichtige Rolle der Netzwerke ABC im System heraus und lobte ihre Standfestigkeit im Angesicht der vielen Änderungen, denen die Jobcenter in den vergangenen Jahren begegneten. Darüber hinaus betonte er, dass die Verbesserung der Lebensumstände und die Überwindung der Hilfebedürftigkeit unabhängig von aktuellen und zukünftigen politischen Konstellationen die Hauptaufgabe der Jobcenter darstelle.
Bei den anschließenden Lightning-Talks stand das Thema „Junge Menschen in Arbeit bringen“ im Fokus: Drei Praxisbeispiele, die Projekte „Joblinge“ und das „Haus der Bewerbungen“ sowie das Jobcenter Osnabrück, stellten ihre Ansätze für Vermittlungsarbeit mit der Zielgruppe U25 vor und diskutierten im Panel über die Herausforderungen im Alltagsgeschäft. Ihr Fazit: Hartnäckigkeit, ein „Peer to Peer“-Ansatz sowie eine ganzheitliche Betreuung über Rechtkreise hinaus zählen zu den effektivsten Mitteln, um Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit zu begleiten.
Am späten Nachmittag verteilten sich die Teilnehmenden dann in zwei Workshoprunden. Diese starteten mit einem Praxisbeispiel und wurden danach in der Gruppe diskutiert. Hierbei standen verschiedene thematische Schwerpunkte zur Auswahl: So konnten sich die Teilnehmenden neben einer vertieften Behandlung mit der Vermittlung und Beratung bei der Zielgruppe U25 auch mit den Themen KI und Digitalisierung, Resilienz, Nachhaltige Qualifizierung und Vermittlung sowie Netzwerke auseinandersetzen.
Dabei zeigte sich deutlich: Vor allem die Digitalisierung stößt bei den Jobcentern auf großes Interesse. Doch auch die anderen Workshops waren gut besucht und die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, um ihre Themen und Anliegen in großer Runde zu diskutieren.
Der zweite Tag der Konferenz begann mit einem kurzen Rückblick des Vortages, nach welchem die Anwesenden in eine weitere Workshoprunde starteten. Dabei konnten sich die Teilnehmenden anhand verschiedener Leitfragen einem der Themen vom Vortag widmen. Gemeinsam identifizierten sie Problemfelder und Herausforderungen und erarbeiteten Lösungsansätze für ihre Arbeit. Die Ergebnisse aller Gruppen präsentierten die Moderationen anschließend im Plenum.
Am Mittag vertiefte dann Frank Eilers, Experte für die Digitalisierung der Arbeitswelt, anhand der Leitfrage „Wie arbeiten wir und wie könnten wir arbeiten?“ das Thema KI und Digitalisierung im Jobcenter. Dabei betonte er, dass Technologie unterstützen kann aber nicht muss. Vielmehr ist eine Anwendung immer dann sinnvoll, wenn sie ein konkretes Problem löst und den Anwendenden Zeit erspart, die sie für andere, wichtigere Aufgaben nutzen können. Am Ende seines Vortrags lud er die Anwesenden dazu ein, ihre eigene Arbeit auf den Prüfstand zu stellen und zu überlegen, an welchen Stellen eine digitale Anwendung Unterstützung bietet.
Zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung richtete Lutz Naudet aus dem BMAS, das Wort an die Teilnehmenden. In seiner Ansprache unterstrich er das positive Menschenbild, dass der Arbeit der Jobcenter zu Grunde liegt, und ermutigte die Anwesenden, an diesem festzuhalten. Darüber hinaus gab er einen kurzen Ausblick für das kommende Jahr und betonte dabei, dass sich die Veranstaltungen der Servicestelle im Jahr 2025 noch stärker auf konkrete Lösungsansätze fokussieren werden.
Sie möchten mehr über die Ergebnisse der Workshops erfahren? Eine Dokumentation der gesamten Veranstaltung finden Sie in Kürze im Extranet.
Auch abseits der Workshops nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für Austausch und die Vernetzung untereinander.
Dr. Klaus Bermig begrüßte die Mitarbeitenden der Netzwerke ABC in Kassel.
In Kleingruppen konnten die Teilnehmenden in den Workshops einzelne Themen bearbeiten und diskutieren.
Anschließend präsentierten sie ihre Ergebnisse im Plenum.
KI – Hype oder hilfreich? Frank Eilers beleuchtete in seiner Keynote beide Seiten der Diskussion.
Sein Fazit: Digitale Lösungen können die Arbeit der Jobcenter unterstützen, müssen aber nicht in jedem Bereich zum Einsatz kommen.
Am letzten Tag der Konferenz verabschiedete Lutz Naudet vom BMAS die Anwesenden.
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