Langzeitarbeitslose Menschen benötigen eine besonders intensive Unterstützung, damit sich für sie neue Perspektiven am Arbeitsmarkt eröffnen. Daher hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Initiative „Netzwerke für Aktivierung, Beratung und Chancen" gestartet – kurz „Netzwerke ABC". Zahlreiche Beispiele aus den Jobcentern zeigen: Bereits heute leisten starke Netzwerke vor Ort einen wichtigen Beitrag, um gezielt Angebote für Menschen zu schaffen, die sehr weit vom Arbeitsmarkt entfernt sind.
Die Initiative ist eingebettet in das Konzept zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit Chancen eröffnen – soziale Teilhabe sichern [PDF, 128KB] . Oberstes Ziel der Netzwerke ABC ist der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit durch eine intensivierte und bedarfsgerechte Betreuung langzeitarbeitsloser Personen in den Jobcentern, die in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren erfolgt. Die zentralen Aspekte sind im Leitbild [PDF, 85KB] zu den Netzwerken ABC zusammengefasst.
Neue Gestaltungsspielräume für Jobcenter
Alle Jobcenter sind aufgefordert, mit allen örtlichen Akteuren, die für eine erfolgreiche Vermittlung in Arbeit relevant sind, in einem Netzwerk zu kooperieren. Vor allem den kommunalen Partnern kommt dabei eine wichtige Rolle zu – beispielsweise bei der Kinderbetreuung, der Schuldner- und Suchtberatung oder der Sicherung von Mobilität für langzeitarbeitslose Menschen. Aber auch Krankenkassen sind zentrale Akteure, damit gemeinsam gute Ideen entstehen oder erfolgreiche Programme weiterentwickelt werden. Da die Voraussetzungen und Herausforderungen vor Ort sehr unterschiedlich sind, haben die Jobcenter beim Aufbau ihrer Netzwerke völlige Gestaltungsfreiheit. Sie entscheiden selbständig, welche Kooperationspartner gewonnen werden. Sie bestimmen, wie eng Kooperationen gestaltet sein müssen, damit sie wirken.
Echte Vorteile für Netzwerk-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer
Die Grundlage der Zusammenarbeit zwischen Jobcentern und Netzwerkpartnern ist freiwilliges Engagement. So lassen sich die Vorteile der Kooperation bestmöglich bestimmen und die Aufgaben passgenau verteilen. Das enge Zusammenspiel der Institutionen bringt für alle Beteiligten ein Vielfaches an Nutzen. Vernetztes Arbeiten entlastet die einzelnen Partner. Sie können sich auf die Qualität der eigenen Arbeit konzentrieren und ihre Integrationsangebote systematisch verbessern. So gelingt es, die verfügbaren Mittel und Kapazitäten bestmöglich für langzeitarbeitslose Personen und Langzeitleistungsbeziehende einzusetzen. Die Bündelung der Kräfte schafft Freiräume für die Mitarbeiter, erhöht die Qualität des Vermittlungsprozesses und steigert die Erfolgschancen für langzeitarbeitslose Menschen.
Eine Ideenbörse für erfolgreiche Ansätze
Der regelmäßige Erfahrungsaustausch untereinander macht gute Ideen sichtbar. Bundesweit existieren bereits schon viele erfolgreiche Ansätze in den Jobcentern, die eine hohe Betreuungsintensität und -qualität verfolgen. Die Netzwerke ABC schaffen ein Forum, damit diese Projekte bekannt und anderen interessierten Jobcentern zugänglich gemacht werden. Das BMAS fördert den Austausch unter den Jobcentern durch Fachveranstaltungen. Zusätzlich stellt das Ministerium auf www.sgb2.info mit dem Extranet für die Netzwerke ABC eine Plattform für Wissenstransfer zur Verfügung. Hier können Netzwerkmitarbeiterinnen und -mitarbeiter diskutieren, Fragen stellen und sich Anregungen aus allen Regionen bundesweit holen.