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Gesund gecoacht

1. Februar 2019

Um ihre Kundinnen und Kunden in Fragen des körperlichen und psychischen Wohlbefindens besser unterstützen zu können, bilden sich viele Jobcenter-Beschäftigte weiter. Drei bewährte Formate im Überblick.

Illustration mit einem Fahrradfahrer, einem Jogger, einer Meditierenden sowie einer Schlafenden.
Quelle: Nadia Grapes/shutterstock.com

Trainer werden: „Aktive Bewältigung von Arbeitslosigkeit – AktivA“

Lerninhalte: Antistresstrainings, Entspannungsverfahren, Planen von Tagesabläufen und Aktivitätenplanung

Die Idee: AktivA ist ein an der TU Dresden entwickeltes und evaluiertes psychosoziales Training. Es zielt ab auf die Förderung von Gesundheit und Handlungskompetenz bei Langzeiterwerbslosen und senkt nachweislich physische und psychische Beschwerden. Das Training können Jobcenter-Beschäftigte ihren Kundinnen und Kunden in Verbindung mit anderen Maßnahmen anbieten oder es als gesondertes Gruppentraining durchführen.

So bildet man sich weiter: Wer AktivA-Trainerin oder -Trainer werden möchte, durchläuft in vier Seminartagen die Programmbausteine Aktivitätenplanung, konstruktives Denken, Sozialkompetenzen und systematisches Problemlösen. Die Ausbildung kann als Inhouse-Schulung in jedem Jobcenter stattfinden – oder als freie Schulung mit anderen Interessierten in Dresden oder Berlin. Dabei geht es um die Aktivierung und bewusste Tagesgestaltung. Die Teilnehmenden üben während des Seminars, wie sie diese Fertigkeiten ihren Jobcenter-Kundinnen und -Kunden gut vermitteln, und erhalten ausführliche digitale Unterlagen für ihre Trainings und Beratungsgespräche. Wer das Training zum ersten Mal im eigenen Jobcenter anbietet, kann sich dabei von einer erfahrenen AktivA-Trainerin oder einem -Trainer begleiten lassen.

Präventionskurse leiten: „Und keiner kann‘s glauben – Stressfaktor Arbeitslosigkeit“

Lerninhalte: Stressbewältigung und -vermeidung, Bewegung, Ernährung und Suchtprävention

Die Idee: Diese Weiterbildung befähigt zum Leiten eines Präventionskurses, der die Teilnehmenden darin stärkt, selbstverantwortlich und bewusst Stress, Belastungen und Problemen durch Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Gemeinsam mit anderen Betroffenen lernen die Teilnehmenden Übungen zur Stressbewältigung kennen. Angestrebt werden Verhaltensänderungen im Umgang mit den täglichen Belastungen in der Arbeitslosigkeit sowie Unterstützung und Angebote zu Bewegung, Ernährung und Entspannung. Die vermittelten Techniken führen bei den Teilnehmenden zu besserer Selbstwahrnehmung, gesteigertem Selbstvertrauen und einer realistischen Einschätzung der eigenen Potenziale.

So bildet man sich weiter: Wer den Präventionskurs leiten möchte, sollte nach Möglichkeit bereits als Fachkraft im Bereich der psychosozialen Gesundheit tätig sein. Die dreitägige Weiterbildung findet in Essen statt. Sie führt in die Stresstheorie ein und vermittelt den Einsatz von Techniken zur Stressbewältigung und -vermeidung. Die Teilnehmenden erlernen Methoden, wie sie das Kurskonzept umsetzen können, erhalten ein Trainermanual für neun 90-minütige Module/Einheiten und werden in der Durchführung von Trainingseinheiten geschult.

Die Region vernetzen„Kommunale Gesundheitsmoderation“

Lerninhalte: Netzwerkarbeit, Kompetenzen zum Themenfeld Gesundheit, Management und Moderation

Die Idee: Gesundheitsförderung funktioniert erst dann, wenn Verantwortliche aus verschiedenen Fachbereichen, Professionen, Organisationen und Institutionen koordiniert zusammenarbeiten. Dazu ist „Querdenken“ genauso erforderlich wie eine Moderation, die die unterschiedlichen Aktivitäten zielgerichtet steuert und die Netzwerke koordiniert. Zu diesem Zweck wurde die Weiterbildung „Kommunale Gesundheitsmoderation“, gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, im Rahmen von IN FORM entwickelt und an Bildungsträger übergeben. Sie richtet sich damit unter anderem an Jobcenter-Beschäftigte, die in ihrer Region ein strategisch arbeitendes, interdisziplinäres Gesundheitsnetzwerk aufbauen und managen möchten.

So bildet man sich weiter: Unterschiedliche Träger bieten die Schulungen zum Beispiel in Berlin, Leipzig, Schwerin, Düsseldorf und an zwei Standorten in Bayern an. Die Teilnehmenden eignen sich in fünf aufeinander aufbauenden, je zweitägigen Modulen management- und moderationsbezogene Kompetenzen an. Zudem lernen sie, wie sie qualitativ tragfähige Maßnahmen entwickeln und sicherstellen sowie „gesunde Lebenswelten“ nachhaltig gestalten können.

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