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3 Fragen an
Daniela Kardaus

19. April 2018

Seit 2015 läuft im Jobcenter Nürnberg-Stadt das Modellprojekt „Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen“ mit einer motivierenden Gesundheitsberatung und vielfältigen Präventionskursen. Daniela Kardaus vom Stab Markt und Integration koordiniert die beteiligten Projektpartner und will den Ansatz verstetigen.

Portrait von Daniela Kardaus. Sie hat kurze blonde Haare und trägt eine längliche Brille.
Daniela Kardaus, Führungsberaterin im Stab Markt und Integration im Jobcenter Nürnberg-Stadt

Servicestelle SGB II: Frau Kardaus, welchen Grundgedanken hatten Sie für Ihr Projekt?

Daniela Kardaus: Ein Engagement im Bereich der Gesundheitsförderung kann man nur ganzheitlich denken: mit einer längerfristigen Perspektive und dem großen Willen für einen gesellschaftlichen Mehrwert. Unsere Prämisse war: Wenn wir an so ein Kooperationsprojekt herangehen, dann ist für uns der Hauptaspekt, dass wir etwas Nachhaltiges aufbauen. Deshalb haben wir uns zuallererst mit kommunalen Einrichtungen im Bereich der Gesundheitsförderung und passenden Präventionsprojekten zusammengetan. Zum Beispiel sind wir in Nürnberg Teil der lokalen „Gesundheitsregionenplus“ geworden. Dabei handelt es sich um Netzwerke, die auf kommunaler Ebene die medizinische Versorgung und Prävention der Bevölkerung verbessern sollen. Die Gesundheitsregionen werden durch Fördermittel des Freistaates Bayern finanziert.

Servicestelle SGB II: Wie reagiert die Zielgruppe auf Ihre Initiative?

Daniela Kardaus: Wir hatten gleich sehr positive Erfahrungen. Die Menschen, die die Kurse besuchten, haben gesagt, das hilft ihnen weiter. Da ist vor allem der Aspekt der sozialen Teilhabe: Es tut ihnen gut, in der Gruppe zu sein. Diese Aktivierung wirkte sich auch in anderen Lebensbereichen aus. Förderlich war zudem, dass sie das Jobcenter mal aus einem anderen Blickwinkel wahrgenommen haben. Das hat in vielen Fällen eine ganz eigene positive Dynamik für das Arbeitsbündnis zwischen Kunde und Integrationsfachkraft erzeugt.

Servicestelle SGB II: Wie motiviert man die Kundinnen und Kunden erfolgreich für eine Maßnahme?

Daniela Kardaus: Wir machen einerseits selbst Werbung für die Angebote und beraten dazu. Daneben haben wir festgestellt, dass es äußerst wirksam ist, wenn zudem die Kundengruppe selbst aktiv wird. Nichts ist authentischer als betroffene Menschen, die andere von etwas überzeugen.