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3 Fragen an
Martina Neubert

26. Februar 2018

Martina Neubert ist seit dem 1. Februar 2018 die neue Geschäftsführerin im Jobcenter Mittelsachsen. Für die Zukunft setzt sie darauf, mehr Maßnahmen eigenständig durch das Jobcenter und weniger durch externe Träger anzubieten.

Porträtfoto von Martina Neubert. Sie hat braune Haare und trägt einen stufigen Kurzhaarschnitt.
Martina Neubert, Geschäftsführerin des Jobcenters Mittelsachsen

Servicestelle SGB II: Frau Neubert, wo soll es mit dem Jobcenter Mittelsachsen bis Februar 2019 hingehen?

Martina Neubert: Wir werden ab 2018 versuchen, viele Aktivierungs- und Eingliederungsmaßnahmen selbst durchzuführen. In der Vergangenheit haben wir die meisten unserer Maßnahmen bei Trägern eingekauft. Künftig setzen wir stärker auf unsere eigenen Kompetenzen, führen die Angebote eigenständig durch und bestimmen so selbst und eigenverantwortlich über ihre Qualität. Wir bezeichnen dies als MAKE-Ansatz. Unsere Kolleginnen und Kollegen werden fit gemacht für das Anbieten und Durchführen von Gruppenveranstaltungen zur Aktivierung oder von Bewerbertrainings. Sie sollen ihre eigenen Ideen entwickeln und erfolgreich umsetzen können. Denn wir haben gut ausgebildete Fachkräfte an Bord, viele ausgebildete Sozialpädagogen zum Beispiel.

Außerdem wollen wir verstärkt die Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen und haben entsprechende, ambitionierte Ziele vereinbart. Dazu setzen wir auch die Landes- und Bundesprogramme fort. Im Februar hat beispielsweise das Projekt „Tandem Sachsen“ begonnen; Projektträger ist das Christliche Jugendwerkdorf Deutschland/Freiberg. Das Projekt richtet sich an Bedarfsgemeinschaften mit Kindern. Wir wollen die Erwerbschancen der Eltern erhöhen, damit sie selbst ihren Lebensunterhalt verdienen und ihren Kindern gleichzeitig gute Vorbilder sein können. Gemeinsam mit den Netzwerken im Landkreis wollen wir den Familien eine Struktur vorgeben. Auch durch die persönliche Beratung abseits der Behörde. Wir wollen sie da abholen, wo sie sind, um sie richtig integrieren zu können.

Servicestelle SGB II: Was genau versprechen Sie sich von der engen Netzwerkarbeit in Projekten wie diesem?

Martina Neubert: Von Netzwerkarbeit versprechen wir uns vor allem kurze Informationswege, damit wir schnell reagieren und zeitnah handeln können. Außerdem wollen wir Doppelarbeiten vermeiden. Wir wissen, dass es immer schwieriger wird, die verfestigte Beschäftigungslosigkeit von Langzeitarbeitslosen zu beenden, je länger sie andauert. Und da brauchen wir die Netzwerkpartner, die sich mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen einbringen und unsere Bemühungen unterstützen. Die guten Möglichkeiten, die die anderen bieten, können wir wiederrum durch eigene Angebote ergänzen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es alle Einflussfaktoren zu nutzen. Zum Beispiel in der Jugendhilfe oder in Schulen. Ich finde, es ist genau diese sinnvolle gegenseitige Ergänzung, die unsere Arbeit wertvoll für die Kundinnen und Kunden macht.

Servicestelle SGB II: Zum Schluss noch eine etwas persönlichere Frage: Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Position besonders?

Martina Neubert: Ich freue mich auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; darauf, gemeinsam mit ihnen etwas zu gestalten, im Sinne des Landkreises und seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Es ist eine schöne, abwechslungsreiche Aufgabe, und ich empfinde sehr viel Dankbarkeit dafür. Ich sehe so viel Potential im Haus und freue mich darauf, es mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszuloten und mich gemeinsam mit ihnen künftigen Herausforderungen zu stellen.

Flyer „Tandem Sachsen“