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3 Fragen an
Christian Nübling

20. April 2018

Christian Nübling weiß, wie Umzug geht. Seit 2003 arbeitet der Nordhesse bei der Bundesagentur für Arbeit, hatte mehrere Positionen in Bayern und Rheinland-Pfalz inne und war zuletzt bei der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales tätig. Im Sommer 2017 kehrte er in seine Heimat zurück und trat die Stelle als Geschäftsführer des Jobcenters der Stadt Kassel an.

Portrait von Christian Nübling. Er hat eine Halbglatze sowie ein längliches Gesicht und trägt eine schmale Brille.
Christian Nübling, Geschäftsführer des Jobcenters Kassel

Servicestelle SGB II: Herr Nübling, neun Monate sind Sie nun beim Jobcenter Stadt Kassel − haben Sie bereits Veränderungen auf den Weg gebracht?

Christian Nübling: Mir ging es nicht darum, hier vom ersten Tag an alles auf den Kopf zu stellen. Die 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier im Jobcenter leisten eine tolle Arbeit. Wir sind fachlich gut aufgestellt und erreichen bemerkenswerte Ergebnisse. Die Netzwerkarbeit mit städtischen Trägern läuft gut, und mit den Arbeitgebern in der Region sowie Verbänden und anderen Multiplikatoren am hiesigen Arbeitsmarkt bestehen tragfähige Kooperationen. Mir war und ist es wichtig, die Prozesse kennenzulernen, viele persönliche Gespräche zu führen und als verlässlicher Partner in Erscheinung zu treten. Nur so gelingt es, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen.

Servicestelle SGB II: Welche Handlungsfelder sind für das Jobcenter Stadt Kassel aktuell besonders relevant?

Christian Nübling: Ein wesentliches Handlungsfeld ist der Bereich Langzeitleistungsbezug. Hier arbeiten wir intensiv daran, auch arbeitsmarktfernen Menschen Perspektiven aufzuzeigen. Dafür haben wir ein eigenes Fallmanagement-Team, das sehr gute Erfolge erzielt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich Flucht und Asyl. Wir haben zurzeit über 4.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte mit einem solchen Hintergrund in der Betreuung – Tendenz steigend. Handlungsleitende Strategie ist, für diese Kundengruppe zunächst einmal ein solides Sprachniveau sicherzustellen. Eine Herzensangelegenheit für mich ist es zudem, die Jobcenter-Beschäftigten noch mehr mit ins Boot zu nehmen und ein Beteiligungsmanagement einzuführen. Mein Ziel ist es hier, die Kreativität und Kompetenzen unserer Mitarbeiterschaft stärker einzubeziehen. Das motiviert uns alle und wird uns als Jobcenter weiter voranbringen.

Servicestelle SGB II: Ende des Jahres steht bei Ihnen schon wieder der Umzugswagen vor der Tür.

Christian Nübling: Das stimmt, wir haben einen Jobcenter-Neubau in der Fertigstellungsphase. Gerade werden die Fenster eingesetzt. Im Herbst ziehen bislang vier im gesamten Stadtgebiet verteilte Jobcenter-Standorte endlich unter ein Dach. Das hat für die Mitarbeiterschaft viele positive Effekte. Wir werden stärker zusammenwachsen und können unsere internen Prozesse effizienter gestalten. Bei den Planungen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Workshops viele gute Ideen eingebracht – die meisten davon können wir umsetzen. Gemeinsam mit den Gremien haben wir zum Beispiel intensiv daran gearbeitet, die Sicherheitsaspekte zu optimieren. Für die Kundinnen und Kunden ist es von Vorteil, nur noch eine Anlaufstelle zu haben. Auf den Neubau können wir uns wirklich freuen – warme Farbgestaltung, moderne Räume. Der Neustart im neuen Gebäude bietet Gelegenheit, auch bei den Abläufen Neues zu wagen: Wir führen eine elektronische Terminierung für die Eingangszone ein.