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3 Fragen an Anja Wilson

4. März 2019

Seit 2013 ist Anja Wilson die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) im Jobcenter Hildesheim. Wichtig ist ihr dabei vor allem, viele Menschen unmittelbar mit ihrer Arbeit zu erreichen. Dank einer monatlichen Radiosendung gelingt ihr das ziemlich gut.

Portrait von Anja Wilson. Sie hat schulterlange blonde Haare und träg einen geraden Pony.
Anja Wilson, BCA im Jobcenter Hildesheim

Servicestelle SGB II: In Ihrer Sendung „Jobcenter Aktuell“ berichten Sie live über Projekte und Neuigkeiten. Wie kam es zu der Kooperation und um welche Themen geht es dabei?

Anja Wilson: Der Radiosender Tonkuhle lud mich seit 2015 hin und wieder als Gesprächsgast ein und fragte mich dann schließlich, ob ich mir ein regelmäßiges Sendeformat vorstellen könnte. Wir entwickelten gemeinsam ein Konzept und seit 2016 gehe ich damit nun jeden ersten Dienstag im Monat von 10 bis 11 Uhr auf Sendung. Im Fokus stehen dabei meine Gesprächsgäste, die ich je nach Thema einlade. Ich selbst übernehme moderierende Aufgaben und stelle viele Fragen. Die Sendung lebt vom Austausch meiner Gäste untereinander – das sind zum Beispiel Projektpartner wie kleinere Betriebe, aber auch Kundinnen und Kunden, die bestimmte Angebote nutzen, oder Kolleginnen und Kollegen, die über Neuerungen im Jobcenter berichten.

Wie funktioniert eigentlich so eine Umschulung in Teilzeit in der Praxis? Wie helfen Teilnehmerinnen des Stadtteilmütter-Projekts anderen Frauen mit Migrationshintergrund? Und wie arbeiten das Hildesheimer Frauenhaus und das Jobcenter zusammen? Relevante Fragen und damit Themen für meine Sendung zu finden, ist leicht, da ich als BCA ständig unterwegs und an Brennpunkten aktiv bin.

Servicestelle SGB II: Wie viel Arbeit steckt da monatlich drin?

Anja Wilson: Der Sender stellt Tonstudio und die Sendezeit, den Rest übernehme ich. Um eine Sendung vorzubereiten, brauche ich ungefähr fünf Stunden. Zuerst überlege ich mir das Thema, dann suche ich geeignete Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner. Schließlich erstelle ich ein Fragenskript von etwa vier bis fünf Seiten. Das stelle ich auch den Gästen vorab zur Verfügung, damit sie sich etwas sicherer fühlen. Viele sind es ja nicht gewohnt, im Radio aufzutreten. Die meisten machen das aber wirklich toll.

Servicestelle SGB II: Welche Rückmeldungen erhalten Sie auf Ihr Engagement?

Anja Wilson: Die Sendung hat sich in der Umgebung herumgesprochen, rund 8.000 Menschen hören jedes Mal zu. Das Jobcenter präsentiert sich selbst und Themen rund um die Chancengleichheit unkompliziert und lebendig. Und bei jeder Sendung schaffen wir neue Netzwerkkontakte und vertiefen vorhandene. Hinterher melden sich dann oft kleine Betriebe und fragen, wie sie sich an einer vorgestellten Qualifizierungsmaßnahme beteiligen können. Oder Kundinnen und Kunden rufen an, um mehr über neue Angebote zu erfahren. Somit können wir dann häufig neue Integrationen anbahnen. Die meisten Reaktionen sind sehr positiv. Ich denke das liegt auch daran, dass man die Begeisterung für Projekte über die Stimme viel besser und authentischer vermitteln kann als das zum Beispiel in einem Zeitungsbeitrag möglich wäre.

Bei Radio Tonkuhle können Sie an jedem ersten Dienstag im Monat ab 10 Uhr die Sendung im Live-Stream mitverfolgen.