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3 Fragen an Ines Blaschczok

3. Juli 2018

Anderen Menschen helfen − dieser Wunsch zieht sich als roter Faden durch das Berufsleben von Ines Blaschczok. Die Diplom-Pädagogin aus Sachsen-Anhalt widmete sich dabei jungen Leuten genauso wie Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Seit 2016 leitet die 54-Jährige das Jobcenter Dessau-Roßlau und begleitet dort aktuell eine großangelegte Mitarbeiterbefragung.

Porträtfoto von Ines Blaschczok. Sie hat blonde Haare und trägt einen kurzen Stufenschnitt.
Ines Blaschczok, Geschäftsführerin des Jobcenters Dessau-Roßlau

Servicestelle SGB II: Frau Blaschczok, im Herbst 2017 führte das Jobcenter Dessau-Roßlau die sogenannte Indexierung der „Engagement-Befragung SGB III“ im Rechtskreis SGB II durch. Im Klartext: Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter äußerten sich zu ihrer derzeitigen Arbeitssituation. Wie lief das ab?

Ines Blaschczok: Wir erhielten von der Bundesagentur für Arbeit ein Set mit insgesamt 78 Fragen in sechs Themenfeldern, in denen meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Antworten ankreuzen und Schulnoten von 1 bis 6 vergeben sollten. Darüber hinaus konnten sie durch persönliche Anmerkungen zu den einzelnen Indikatoren die Arbeitswelt unseres Jobcenters konkret abbilden. Da sind stellenweise sehr ausführliche Hinweise − zum Beispiel mit Schilderungen der persönlichen Arbeitssituation − gekommen, das hat mich wirklich überrascht und auch sehr gefreut.

Servicestelle SGB II: Was waren die zentralen Ergebnisse der Befragung, und was haben Sie damit gemacht?

Ines Blaschczok: Inhaltlich kristallisierten sich die Problemfelder hohe Arbeitsbelastung sowie interne Förderung und Entwicklung heraus. Also was verstehen einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigentlich unter Förderung − eine Personalentwicklungsmaßnahme, ein Qualifizierungsangebot, einen speziellen Dienstunterricht? Hier gab es einen bunten Blumenstrauß an Wünschen. Wir haben die Befragungsergebnisse im Februar auf einer Mitarbeiter- und Personalversammlung vorgestellt. Danach folgten erste themenbezogene Workshops. Derzeit erstellen wir Aktionspläne, die wir im August in einem Führungskräfteworkshop verabschieden wollen und die für unser Haus insgesamt zur Umsetzung stehen.

Servicestelle SGB II: Haben diese internen Aktivitäten auch Effekte nach außen, also für die Kundinnen und Kunden Ihres Jobcenters?

Ines Blaschczok: Ja, diese Effekte gibt es. Zu den Befragungsfeldern Freundlichkeit und Kundenansprache hielten wir im Frühjahr Workshops ab zur Deeskalation in Kundengesprächen. Dabei haben wir beispielsweise die Frage diskutiert: Wie kann ich meine Fragen platzieren, ohne meine Kundinnen und Kunden zu kränken? Die Wirkung zeigt sich konkret in der Bewertung unserer Arbeit. Derzeit liegen wir in der Kundenrückmeldung bei einer 2,4, wo vorher eine 3,2 stand. Eine positive Außenwirkung ist also schon jetzt deutlich zu erkennen, und letztlich ja auch ein Ziel des Ganzen.

Hinweis der Redaktion: Die im Jobcenter Dessau-Roßlau durchgeführte Mitarbeiterbefragung können alle gemeinsamen Einrichtungen ab Herbst über das Serviceportfolio 2019 der Bundesagentur für Arbeit einkaufen.