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Jobcenter Wolfsburg

1. März 2015

Das Jobcenter Wolfsburg betreut mit knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 4.000 Bedarfsgemeinschaften. Die Arbeitsmarktlage in Wolfsburg ist stabil aufgrund der Existenz von VW und entsprechenden Zulieferbetrieben. Auch der tertiäre Sektor ist entsprechend ausgeprägt. Zugleich gibt es viele Einpendler, die den Bedarf an Beschäftigten mit decken. Das Jobcenter ist dem SGB II-Vergleichstyp IIe zugeordnet. Die Servicestelle SGB II hat den Geschäftsführer des Jobcenters Wolfsburg, Herrn Lothar Laubert, für ein Gespräch getroffen.

Servicestelle SGB II: Herr Laubert, wie lässt sich das Jobcenter Wolfsburg am besten beschreiben?

Lothar Laubert: Wir sind ein relativ junges Jobcenter; das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt bei rund 30-35 Jahren. Unser Jobcenter ist zentral an einem Standort organisiert, was einen unkomplizierten und persönlichen Austausch zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht. In Hinblick auf unsere Kundinnen und Kunden ist es uns wichtig gute Arbeit zu leisten. Dabei versuchen wir uns angemessen und empathisch zu verhalten – schließlich heißt es ja nicht umsonst „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus." In der Beratung arbeiten wir mit zielgruppenspezifischen Teams bzw. Ansprechpartnerinnen und -partnern.

Servicestelle SGB II: Für welche Zielgruppen haben Sie eigene Teams?

Lothar Laubert: Die Gruppe der unter 25-Jährigen hat eigene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Zudem haben wir auch für diese Zielgruppe unser Jugendförderzentrum gegründet. Dorthin werden alle Neukundinnen und -kunden dieser Zielgruppe geschickt. Ziel des Jugendförderzentrums ist die zeitnahe Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit. Die jungen Menschen werden dort bei ihren Bewerbungen unterstützt und sozialpädagogisch betreut. Zudem gibt es auch noch einen mobilen Service, der Hausbesuche durchführt.

Darüber hinaus haben wir noch einen Mitarbeiter, der sich speziell um Menschen mit Behinderung kümmert. Und wir haben ein spezielles Team für Alleinerziehende. Dieses Team arbeitet besonders eng mit dem Familienservice der Stadt Wolfsburg zusammen. Nicht zu vergessen sind natürlich auch noch die spezialisierten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für marktnahe Kunden und die über 50-Jährigen.

Servicestelle SGB II: Bestanden diese Spezialisierungen von Anfang an?

Lothar Laubert: Nein, zunächst gab es nur ein Team jeweils für die unter 25-Jährigen und die über 25-Jährigen. Dann hat das Jobcenter am Beschäftigungspakt 50plus teilgenommen. Daraus haben sich gute Erfolge für Arbeitsuchende über 50 Jahre ergeben. Die Kundinnen und Kunden finden es positiv, weil ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner tiefer in spezifischen Themen drin stecken und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich bessere Netzwerke aufbauen. Dadurch wird die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure viel enger.

Insgesamt betrachtet ist eine zielgruppenspezifische Betreuung zwar innerhalb des Jobcenters schwieriger zu organisieren, zugleich zeigen sich aber besonders in den ersten Jahren der Neuorganisation bessere Vermittlungserfolge für die jeweilige Zielgruppe.

Servicestelle SGB II: Welche größeren Vorhaben gibt es in 2015?

Lothar Laubert: Wir starten gerade mit den Hospitationen im Bereich BEKO. Dann gilt es natürlich die Einführung von Allegro weiter zu führen – gerade haben wir bereits über 50 Prozent der Fälle überführt. Und wir werden uns für das neue ESF-Bundesprogramm zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit bewerben.

Servicestelle SGB II: Zu guter Letzt noch eine Frage an Sie persönlich: Sie sind seit 2005 Geschäftsführer der ARGE bzw. des Jobcenters Wolfsburgs. Was reizt Sie an dieser Tätigkeit besonders?

Lothar Laubert: Mein Beruf reizt mich, weil ich als Behördenleiter viele Freiheiten habe. Zudem ist die Herausforderung, die zwei Verwaltungskulturen der BA und der Kommune zusammen zu bringen, jeden Tag wieder spannend. Und natürlich ist die Tätigkeit als Geschäftsführer eines Jobcenters auch sehr abwechslungsreich.

Servicestelle SGB II: Vielen Dank für das Gespräch.