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Jobcenter Potsdam-Mittelmark

1. Februar 2015

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark mit seiner Kreisstadt Bad Belzig ist zentral im Südwesten Brandenburgs vor den Toren der Landeshauptstadt Potsdam und Berlins gelegen. Potsdam-Mittelmark ist mit seinem Jobcenter MAIA seit 2012 zugelassener kommunaler Träger. Das Jobcenter ist dem SGB II-Vergleichstyp IIIa zugeordnet. Die Servicestelle SGB II hat den Leiter des Jobcenters MAIA, Herrn Bernd Schade, für ein Interview getroffen.

Servicestelle SGB II: Herr Schade, der Name Ihres Jobcenters ist etwas ungewöhnlich. Für was steht MAIA?

Bernd Schade: MAIA steht für Mittelmärkische Arbeitsgemeinschaft zur Integration in Arbeit. Das war der ursprüngliche Name unseres Jobcenters in 2005. Heute haben wir nur noch den Begriff "MAIA" beibehalten. Obwohl viele der Menschen im Landkreis vielleicht gar nicht wissen, wofür MAIA eigentlich steht, wird dieser Begriff als positiv konnotierte Marke wahrgenommen. Das ist nicht nur gut für unsere Außenwirkung, sondern auch wichtig für die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz.

Servicestelle SGB II: Woher wissen Sie, wie das Jobcenter MAIA wahrgenommen wird?

Bernd Schade: Wir führen regelmäßig Kundenbefragungen durch. Dafür nutzen wir den von der Bundesagentur für Arbeit (BA) entwickelten bundeseinheitlichen Fragebogen. Im Rahmen dieser Kundenbefragungen werden zweimal jährlich 100 Personen telefonisch befragt – also insgesamt 200 im Jahr.

Servicestelle SGB II: Was sind aus Ihrer Sicht die Vorteile dieser telefonischen Kundenbefragungen?

Bernd Schade: Durch die Verwendung des bundeseinheitlichen Fragebogens, welchen auch die gemeinsamen Einrichtungen und 10 andere kommunale Jobcenter nutzen, können wir unsere Ergebnisse im Kontext aller Jobcenter, die ebenfalls diesen Service nutzen, analysieren. Wir arbeiten aber nicht nur bei den Kundenbefragungen mit der BA zusammen, sondern in vielen Bereichen, wo es fachlich sinnvoll ist. Wir sind der Überzeugung, dass die Menschen zu Recht erwarten, dass Institutionen, die aus Steuermitteln finanziert werden, zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen statt nebeneinander her zu arbeiten oder sich sogar Konkurrenz zu machen.

Servicestelle SGB II: Wie gehen Sie mit den Ergebnissen dieser Befragungen um?

Bernd Schade: Wir analysieren diese Ergebnisse gemeinsam mit unseren Fachdienst- und Teamleitungen. Die Kundenbefragungen zeigen viel positive Wahrnehmung unserer Arbeit, aber auch Aspekte, wo wir noch besser werden können. Zufrieden sind wir zum Beispiel mit einer durchschnittlichen Kundenzufriedenheit von 2,3 in 2013 auf einer Skala von 1 – sehr gut bis 6 – mangelhaft. Wir nutzen die Ergebnisse einerseits für unsere Öffentlichkeitsarbeit: Anhand von Zahlen, Daten, Fakten können wir die gute Arbeit des Jobcenters MAIA im Landkreis Potsdam-Mittelmark gerade für die Medien besser sichtbar machen. Es ist also gut für unsere Außendarstellung. Andererseits sind positive Ergebnisse der Kundenbefragung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr motivierend.

Servicestelle SGB II: Wie sieht das konkret aus?

Bernd Schade: Leider ist es so, dass gerade die Kundenzufriedenheit subjektiv schlechter wahrgenommen wird als sie tatsächlich ist. Das liegt daran, dass sich meist nur diejenigen zu Wort melden, die unzufrieden mit der Arbeit des Jobcenters MAIA sind. Die zufriedenen Leistungsberechtigten äußern sich seltener. Durch die Kundenbefragungen können wir dieses Bild wieder gerade rücken: Die Bürgerinnen und Bürger werden u.a. dazu befragt, ob sie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertrauen. Gerade bei diesem Aspekt haben wir immer sehr gute Ergebnisse - und das ist ein ziemliches Kompliment für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zudem ist die Bekanntmachung und Wertschätzung dieser Ergebnisse auch ein gutes Instrument der Mitarbeiterführung. Es verdeutlicht, dass es dem Leitungsteam des Jobcenters MAIA wichtig ist, dass die Leistungsberechtigten mit unserer Arbeit zufrieden sind.

Servicestelle SGB II: Neben den guten Bewertungen im Rahmen der telefonischen Kundenbefragungen ist auch die Anzahl der Beschwerden und Widersprüche im Jobcenter MAIA rückläufig. Auf was führen Sie das zurück?

Bernd Schade: Ich glaube, dass die Gründe dafür vielfältig und komplex sind. Ein Aspekt, der sich positiv auf die Anzahl der Widersprüche ausgewirkt hat, ist das gute Image des Jobcenters. Unsere Bescheide sind, seitdem wir Optionskommune sind, mit dem Logo des Landkreises versehen. Zudem wirken sie nicht standardisiert und werden persönlich unterschrieben. Wir vermuten, dass vielleicht durch das Vertrauen, das die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreis Potsdam-Mittelmark und das Jobcenter MAIA haben, sie weniger dazu tendieren, Widerspruch gegen einen Bescheid einzulegen.

Servicestelle SGB II: Was sind Ihre Vorhaben für 2015?

Bernd Schade: Für 2015 haben wir uns drei größere Vorhaben vorgenommen: Wir werden noch einmal stärker die Zielgruppe der Jugendlichen mit einem neuen Konzept in den Blick nehmen. Ein weiteres Projekt wird eine modulare Schulung im Bereich Beratungskompetenz für alle unsere Integrationsfachkräfte sein. Zudem wollen wir ein neues Marketing-Konzept für unseren Arbeitgeber-Service entwickeln. Durch diese und viele andere kleinere Vorhaben wollen wir uns schrittweise weiterentwickeln, um insgesamt besser zu werden.

Servicestelle SGB II: Vielen Dank für das Gespräch.